Blood Of God „The Devil`s Rising“ (Demo) / VÖ 2010

Gleich vorweg: Die Musik dieser neuen Band aus dem Ruhrpott spottet jeglicher Genrebeschreibung. Es ist Metal, definitiv, aber da hört es auch auf. Am Besten lässt sich anhand einer detaillierten Beschreibung des ersten Songs dieser vier Tracks umfassenden EP erklären, was die fünf Herren mit den lustigen Namen Scarmah Kill, Czakour Tippsk, Sale Khan, Itmin Kommid und Amad großartiges zelebrieren: „Jugdement Day“ beginnt mit einem typischen harten Achtziger Metalriff und Gesang zwischen Iron Maiden und Edguy, zwischendurch werden ein paar Growls eingestreut. Zum Refrain hin wird das Tempo dann verlangsamt und es folgt eine riesige Gesangslinie, für die Bands wie Stratovarius töten würden. Danach ein aggressiver Break mit dampfmachenden Gitarren und das Ganze wieder von vorn. Nach dem zweiten Refrain kommt dann ein schnelles Solo über den thrashigen Strophenriff und daraufhin bricht man komplett mit dem Song (als ob man das mit dem Refrain nicht eh schon getan hätte) und es erfolgt ein moderner Hüpfriff, der von Screams im Stile von The Black Dahlia Murder unterbrochen wird. Danach noch einmal der Refrain und ab zum nächsten Song, Metalcore-Riff mit Power Metal Gesang, hohes Tempo, später im dritten Song noch ein bisschen Göteborg.... was eine verrückte und spannende Mixtur! Pluspunkte sind auf jeden Fall der starke klare Gesang und die tollen Gesangslinien, die wirklich guten Riffs und allgemein die technische Klasse. Schwächen gibt’s auch, die Growls fügen sich nicht immer gut ein, kompositorisch holpert es aufgrund der Stilvielfalt noch hier und da etwas und der Sound könnte einen Tick wuchtiger daherkommen.

Blood Of God haben noch großes vor und wollen weitere Musik schreiben über „den ewigen Kampf und Weg der Zerstörung des Menschen gegen sich selbst anhand eines Metalepos in drei Akten, in dessen Geschichte Gott sich von dem ethisch verkümmerten Menschen abwendet und dem Bösen die Weltherrschaft überlässt, unter der sich der Mensch die eine Frage stellen muss – Wie konnte es soweit kommen?“. So schreibt es die Band selber und man darf sehr gespannt sein, denn „The Devil`s Rising“ ist schon einmal ein hervorragender Auftakt dafür.

Nils Obergöker www.sounds2move.de / 02.07.2010