Bloodflowerz „Dark Love Poems“ / VÖ 23.06.2006

Natürlich habt ihr alle aufmerksam unseren ausführlichen Studiobericht zu diesem Album gelesen, den wir vor wenigen Monaten veröffentlicht haben. Einen kleinen Eindruck von „Dark Love Poems“ konntet ihr euch dort bereits machen. Nun steht das Album in den Startlöchern und wir lassen euch natürlich nicht ohne einen ausführlichen Eindruck der 11 Songs im Regen stehen.

Der Name verrät es bereits. „Dark Love Poems“ beschäftigt sich von der ersten bis zur letzten Minute mit den Höhepunkten und Abgründen der Liebe. Wobei, wenn wir es genau nehmen, überwiegen doch deutlich die Abgründe. Sängerin Kirsten Zahn, die textlich (mit kleinen Einschränkungen) sehr autobiografisch zu Werke geht, wusste schon kurz nach der Veröffentlichung des letzten Albums „7 Benedictions / 7 Maledictions“ worum es auf diesem Album gehen sollte. Mit den neuen Mitgliedern Jochen Laser (Gitarre) und Jan Beckmann (Bass) an Bord sowie der tatkräftigen Unterstützung von Produzent Alexander Krull konnte dieses lose Konzept dann auch auf beeindruckende Art und Weise umgesetzt werden. Unglaublich zu was für einem Sprung die Band nach dem  schon überdurchschnittlichen letzten Album im Stande war. Ausfälle? Fehlanzeige. Egal ob flotte, mal leicht punkige, mal metallische Rocker wie „Healing Hearts“, „Sajidas’ Song“, das eingängige „Damaged Promises“ oder Balladen wie „Illusionary Fields“ – die Bloodflowerz jagen dem Hörer eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken. Das finale „Dead Love (a Necrology)“ kommt zum Abschluss des Silberlings noch einmal leicht doomig daher, erzeugt eine bedrückende Atmosphäre und vereint auf gekonnte Art und Weise Pathos mit melancholischer Verzweiflung.

Vor allem die Stimme von Sängerin Kirsten Zahn, die diesem Album noch mehr als in der Vergangenheit ihren Stempel aufdrückt, ist – neben der satten, stimmungsvollen Produktion – ein Garant für das große Gefühlskino auf „Dark Love Poems“. Hier ist den Bloodflowerz ein ehrliches, sehr emotionales Rockalbum mit tollen Melodien gelungen, das sich weit abseits aller Schubladen bewegt und dabei sowohl druckvoll rocken, als auch zum sterben schön sein kann.

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 20.06.2006