Blood Tsunami "Thrash Metal" / VÖ 13.04.2007

Aus dem hohen Norden kommt hiermit eine blutrote Welle auf uns zu und es handelt sich bei dieser Welle um die norwegische Band Blood Tsunami. Diese Mannen aus den eisigen Gefilden schlossen sich meiner Meinung nach unter einem sehr fragwürdigem Namen zusammen. Nun gut, sie sind sicherlich nicht die einzigen Musiker, die ihren Bandnamen oder ihre Albumtitel mit dieser Naturkatastrophe in Verbindung bringen. Provokation gehört nun mal zum Geschäft, irgendwie muss man ja aus der Masse hervorstechen. Mir persönlich ist es jedoch lieber, wenn sich eine Band mit ihrem Sound profilieren kann, anstatt mit leeren Phrasen.

Aber eines gleich mal vorweg: Der Sound von Blood Tsunami ist einfach guter alter 80er Jahre Thrash. Der Titel  ist hiermit auch sogleich die beste Umschreibung, was alles auf diesen Rohling gebannt wurde. Kein langes Drumherum, gleich schon beim ersten Lied fetzen die Norweger richtig drauflos, so dass es eine wahre Freude für des Metallers Herzen ist. Schnelle, harte und präzise Gitarrenriff und ein Drauflosdreschen des Drummers, als gebe es kein Morgen mehr. Mit "Evil Unleashed" könnte man Tote zum rocken animieren. Pete Evil, Dor Amazon, Bosse und Faust beweisen ein sehr gutes Händchen, was ihren Sound angeht. Es erinnert zwar manchmal hier und da an einige Größen der goldenen 80er, aber die Jungs können sich mit sehr viel Eigenständigkeit abkapseln, so dass das Ganze nicht wie eine Kopie wirkt. Vor allem die exzellente Arbeit von Faust, dem Drummer und den beiden Gitarristen Pete Evil und Dor Amazon, ist einfach herrlich und lässt keine Wünsche offen. Dies kann man sehr gut auf dem Lied „Internal Final Carnage" hören, sicherlich nicht eines ihrer aufwendigsten Lieder, aber der Sound geht sofort ins Ohr und brennt sich in den Gehörgängen fest. Guter Bass, schwere Drums und immer wieder tolle, kurze Gitarrenarbeit und dazu noch der treffsichere Schreigesang. Einfach derber Thrash Metal auf höchstem Niveau. Ein Muss für alle, die auf guten Old-School-Thrash stehen, es gibt hier keinerlei Punkte, die man meiner Meinung nach hätte besser machen können. Hoffen wir, dass es so weiter geht und noch viele so hervorragende Brachialalben folgen werden. Da hätte es des eingangs kritisierten Bandnamens gar nicht bedürft. 

Alessandro Bertolotti – www.sounds2move.de/ / 25.03.07