Black Thoughts Bleeding „Stomachion“ / VÖ 26.03.2010

 

 

 

Ladies and gentlemen, please welcome the next faceless bastard. Also, man sagt ja eigentlich, “besser gut geklaut als schlecht selbstgemacht” und klauen, beziehungsweise stark anlehnen, können Black Thoughts Bleeding hervorragend. Ein bisschen Klimperintro wie früher bei Trivium oder All That Remains, Sechzehnteltriolen – Doublebass, auf den Gitarren natürlich das volle Programm, der Bass drückt, die Becken scheppern und singen (und das wirklich gut!!!) tut Howard Jones` kleiner Bruder.

 

In Stücken wie „Beloved Vampire“ kommt das extrem fett daher, aber irgendwie wird man das Gefühl nicht los, diesen Wechsel zwischen brachialem Metal und paar Breakdowns plus hymnische Refrains schon gefühlte zehn Jahre nicht mehr hören zu wollen. Nicht gegen die Band, die auf „Stomachion“ wirklich erstklassigen Metalcore der eingängigen Sorte spielt (Escape ist so ein weiteres Beispiel) und wer immer noch auf diesen Stil steht, der wird hier nichts falsch machen. Aber ich frage mich, wie man 2010 auf die Idee kommt, solch ein Debüt zu veröffentlichen. Im Jahre 2004 etwa wäre die Platte voll eingeschlagen, hätte damals voll den Nerv der Zeit getroffen, da alles passt. Mittlerweile wirkt diese Musik aber unglaublich verbraucht und altbacken. Im Gegensatz zu der neuen Welle an Glam Metal Bands ist der Metalcore noch lange nicht ausgestorben genug, um ihn wieder nach oben zu holen, aber längst nicht mehr frisch genug, damit „Stomachion“ (toller Titeltrack übrigens) die verdiente Aufmerksamkeit widerfahren würde.

 

Insofern ein Riesenlob an Black Thoughts Bleeding, dass sie trotzdem den Mut haben, diese Platte 2010 auf den Markt zu bringen und auch dafür, dass sie auch etwas ihren Stil aufgeweicht haben und bei „Fade To Light“ eine tolle Powerballade abliefern, während sich das folgende „Nothing Changes“ eher Richtung Göteborg bewegt. Läuft....

 

Nils Obergöker www.sounds2move.de / 27.04.2010