Black Stone Cherry "Magic Mountain" / VÖ 02.05.2014

 

 

 

O.k., mit dem Artwork zu ihrem vierten Album "Magic Mountain" werden die vier Südstaatler Black Stone Cherry schon mal keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Bandfoto, Landschaftshintergrund und ein bisschen Farbenspiel - das ist schon ziemlich mau. Und noch schlimmer: Es wird weder der Band noch ihrem Album gerecht, aber zum Glück bewertet man ja auch Bücher nicht nach ihrem Einband.

 

Wer sich von der Optik der Platte also nicht abschrecken lässt (und seien wir ehrlich: Auf dem Gebiet waren Black Stone Cherry noch nie Spezialisten), bekommt schon zum vierten Mal ein Album zu hören, das man jedem Rocker blind empfehlen kann. Sound, Songwriting und Produktion passen einmal mehr perfekt zusammen und versprühen genau die Wärme, die das Gespann aus Kentucky seit seinem Debüt so authentisch macht. Da darf dann auch schon mal ein wenig mit dem Hinterwäldler-Image kokettiert werden, vor allem wenn dabei klassischer BSC-Stoff wie "Hollywood in Kentucky" herauskommt, der nicht nur eingängig ist, sondern auch eine herrliche Südstaatenatmosphäre versprüht. So vergleichsweise sperrig wie bei "Dance Girl" wird dieser magische Berg äußerst selten, viel lieber präsentiert man amtliche Stampfer wie die Single "Me and Mary Jane" oder den schicken Rauswerfer "Remember me". Da auch ein bisschen Pathos dieser Band schon immer gut zu Gesicht stand, darf es zwischendurch auch eine packende Akustik-Ballade wie "Sometimes" sein. Man darf schließlich ruhig mal ein wenig sentimental werden, wenn man ansonsten seine Riffs am liebsten schön heavy serviert ("Fiesta del Fuego", "Never Surrender") und dabei zu jeder Sekunde eine noch vor der Anlage spürbare Spielfreude an den Tag legt. Black Stone Cherry sind eben keine Band, die sich groß verbiegt oder verstellen muss, sondern vier einfache Jungs, die locker flockig genau die Songs aus den Ärmeln schütteln, auf die sie Bock haben. Da darf man guten Gewissens mit dem Fuß mitwippen und sich unterhalten lassen. Und nebenbei die Daumen drücken, dass beim nächsten Mal auch noch ein standesgemäßes Plattencover dazu kommt, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen.

 

Markus Rutten - www.sounds2move.de