Black Label Society „Shot To Hell“ / VÖ 08.09.2006

Mit “1919 Eternal” und “The Blessed Hellride” lieferten sie zwei Meisterwerke ab. „Hangover Music Vol. VI“ folgte ein perfektes Kateralbum und mit dem letzten Werk „Mafia“ eine feine Scheibe. Fakt ist aber auch, dass die Black Label Society nicht mehr die Arschtreter sind wie früher. Können sie es mit ihrem neuen Album „Shot To Hell“ wieder werden?

Eins vorweg: „Shot To Hell“ befindet sich auf der Heaviness-Skala auf einer Stufe mit „Mafia“. Wer also an ein Heavy Rock-Monster wie das geniale „The Blessed Hellride“ hören will, wird wieder enttäuscht. Gitarrenheld Zakk Wylde liefert dafür wieder ein gutes Album ab, welches aber das allseits bekannte „BLS-Syndrom“ hat. Ein paar richtig wilde Songs wie „Faith Is Blind“, aber auch wieder ein, zwei, die nur so vor sich hinplätschern. Schöne Balladen gibt es selbstverständlich auch wieder. Diesmal sind es sogar fünf anstatt der typischen zwei Piano-Balladen! Für Balladen-Freunde wie mich ist das natürlich fein, da Zakk mit „The Last Goodbye“ und „Blood Is Thicker Than Water“ wieder zwei sehr gute Balladen komponierte, die zwar nicht an die Ganzkörpergänzehautballade „In This River“ rankommen, aber trotzdem verdammt gut gemacht sind. „Lead Me To Your Backdoor“ hingegen hätte man sich auch sparen können.

Wie jede Band, die mehrere Meisterwerke ablieferte, werden daran natürlich auch die Erwartungen gemessen. „Shot To Hell“ reicht leider wieder nicht an „The Blessed Hellride“ ran, ist dafür aber wieder besser als das ebenfalls gute „Mafia“. Vielleicht würde unserer Society wieder ein Heavy Rock-Monster gelingen, wenn die Alben nicht jedes Jahr sondern nur alle zwei rauskommen würden. Nichtsdestotrotz wurde wieder sehr gutes Material abgeliefert – wie jedes Jahr halt.

Sebastian Berning – www.sounds2move.de / 15.09.2006