Bitchqueens „Kill your Friends“ / VÖ 30.01.2015
Kaum zu glauben, dass aus der kleinen konservativen Schweiz so etwas wie die Bitchqueens kommt, aber unter den Einflüssen von Dead Boys, Turbonegro, Stooges und den Backyard Babies pressen sie handfesten Hard Rock mit einem Schuss Punk auf den kleinen Silberling.
Bitchqueens, das sind Mel (Vox/Guitar), Danny (Guitar), Ace (Drums, Vox) und Marc (Bass, Vox), touren seit 2008 durch die Weltgeschichte und haben sich einen ganz eigenen Stil angeeignet, dem kaum eine Schweizer Band das Wasser reichen kann. Nun aber zum neuen Album – es startet mit dem namensgebenden Titel „Kill your Friends“, der direkt auf den weiteren Verlauf der Platte einstimmt. Wahre Highlights zu nennen fällt ein wenig schwer, da alle Stücke technisch gut sind und sehr sauber klingen. Wenn man mir die Pistole auf die Brust setzt, sollten es dann bitte „Gimme a Kiss“, „Again, again and again“ und „Lick it“ sein. Sofern man der Scheibe etwas vorwerfen kann, dann vielleicht, dass sie dem eigenen Anspruch des Punks nicht gerecht wird. Bei „Waste me“ sind wir schon eher bei klassischem Hard Rock, „Joan is a Creep“ hätte vor 15 Jahren auch von Sum41 stammen können. Doch wer das hier als Kritik liest, liegt falsch. Man sollte an das neue Album nur nicht den Maßstab des Punks anlegen, denn man wird mit feinem Hard Rock bedient.
Wer hier also eine Punkplatte erwartet, könnte enttäuscht werden. Wer handfesten, fast klassischen Hard Rock mag, der sollte eine gute halbe Stunde seines Lebens investieren und wird sie nicht als vergeudet missen.
Tobias Höfer - www.sounds2move.de