Birdflesh „Mongo Musicale“ / 26.01.2007

 

 

25 Songs in 34 Minuten, Titel wie „Mongoloid Wannabe“, „After-ski Obliteration“ oder „Whirlpool Whiplash“: Keine Frage, hierbei kann es sich nur um Grindcore handeln! „Mongo Musicale“ heißt das neue Album der schwedischen Grindcore-Legende Birdflesh, die es in ihrer über dreizehnjährigen Karriere zwar nur auf drei Alben, dafür auf die im Genre übliche unüberschaubare Anzahl von Split-Singles und EP´s gebracht hat.

 

Auf ihrem neuesten Werk, welches in ihrer Heimat bereits im letzten Jahr veröffentlicht wurde, legen die drei Schweden mit einem Instrumental los, welches den Hörer wohl auf eine falsche Fährte locken soll, klingt doch der Track sehr nach Slayer. Aber nach eineinhalb Minuten wird dann endlich der Knüppel aus dem Sack gelassen. Achmed Abdulex, Smattro Ansjovis und Barbro Havohej prügeln sich munter durch die folgende gute halbe Stunde, wobei allerdings nicht ausschließlich aufs Gaspedal gedrückt wird. Auch einige mitreißenden grooves und Mosh-Rhythmen sind zu vernehmen.  Alle drei Bandmitglieder beteiligen sich am Gesang, wobei das Death-Metal-Gebrülle dominiert und ab und zu vom typischen Grindcore-Gekeife ergänzt wird. Birdflesh sind bemüht, ihre Songs mit allerlei Gimmicks (zum Beispiel die spontane Jazzeinlage in „Moonwalk Massacre“ oder die Kirmesorgel in „Dancefloor Dismemberment“) anzureichern, so dass man der sich in dieser Musikrichtung allzu oft einstellenden Gleichförmigkeit entgehen kann. Auch als „Musiker“ dürfen sich die drei Schweden in jeweils einem Solo-Track „beweisen“. Während „Drums of Death“ und „Guitars of Steel“ eher unspektakulär daher kommen, musste ich bei „Bass of Thunder“ doch lachen. Der Track erinnert frappierend an Herrn DeMaio, wenn er z. B. bei „Thunderpick“ oder „Black Arrows“ sein Instrument vergewaltigt.

 

Den oft zitierten Guten Sinn für Humor des Trios kann ich leider nur anhand der Songtitel, des Bandfotos und der klanglichen Ergüsse nachvollziehen, da die Texte meiner Promo nicht beiliegen. Unter dem Strich bleibt also ein gutes Grindcore-Album, das sich Freunde dieser Musikrichtung sowieso kaufen werden und in das Death- oder Thrash-Metal-Freunde, die zum Lachen nicht in den Keller gehen und auch Songs akzeptieren, die nach durchschnittlich eineinhalb Minuten alles gesagt haben, mal antesten können.

 

 

Alexander Dontscheff - www.sounds2move.de / 24.01.2007