Beyond Twilight "The Devil`s Hall of Fame" - Plattenkritik / VÖ 05.03.2002

Finn Zierler, seines Zeichens Keyboardmagier und Kreativer Kopf von Beyond Twilight, nennt schon eine sehr ausgeprägte und düstere Fantasie sein eigen. Zu dieser Einsicht wird wohl jeder kommen, der sich mit dem Lyrischen Gesamtkonzept des Debütwerks The Devil`s Hall of Fame näher auseinander setzt.
Aber auch in Sachen Musikalischem Vermögen hebt sich Mr.Zierler aus der breiten Masse ab, was wohl auch der Grund ist, dass bei Beyond Twilight nur Ausnahmemusiker in Lohn und Brot stehen. So konnte er neben einer exzellenten Instrumentalmannschaft, auch noch den überragenden Jorn Lande, für sein ambitioniertes Projekt gewinnen. Somit wären also Zutaten gegeben um großes zu schaffen, doch ob die Namen halten was sie versprechen, dass könnt ihr nun erfahren.

Nach dem düsteren und bedrohlichen Intro, legt die Gruppe mit dem Song Hellfire auch sogleich mächtig los, macht von Anfang an klar, dass sich die Musik von Beyond Twilight nicht Kategorisieren lässt. Hier wird ein ganze eigenes Verständnis von Metallischer Musik kreiert, bei dem späherische Keyboardmelodien, harte Gitarrenriffs, Soundtrackähnliche Passagen und teils Irrsinniger Gesang, ihre Berechtigung haben. Mr.Zierler und seine Mannen erschaffen eine Klangwelt, die durch und durch bedrohlich wirkt, in der sich surreale Texte um magische Melodien ranken, als ob man Einblick in einen vom Wahnsinn zerfressenen Geist erhält.
Doch trotz des vorhandenen Anspruches gelingt Beyond Twilight das Kunststück, die Songs eingängig zu halten, obwohl sie nicht eingängig sind. Dieses Werk kann sowohl Kopfkino, wie auch locker Musikalische Unterhaltung sein, was die vorhandene Vielfältigkeit eindrucksvoll unterstreicht.

Dass solch eine komplexe Musikalische Umsetzung nicht von Natur aus gelingen muss, dass sollte wohl jedem klar sein, jedoch stimmt hier wirklich jedes Detail. Man merkt dass Finn Zierler hier enorm viel Arbeit investiert hat, dass jeder Musikalische Ton, jedes Solo, jede Gesangsstrophe, genau durchdacht und perfekt umgesetzt eingesetzt wird. So kann jeder der Instrumentalisten vollends überzeugen, wobei vor allem die Keyboardmelodien vom Meister selber, immer wieder für Gänsehaut sorgen. Und über allem schwebt die großartige Stimme von Jorn Lande, der hier wie von Sinnen singt, einer seiner besten Leistungen vollbringt.
Hört euch nur das göttliche und auch eingängige Crying oder das Düster und Epische Perfect Dark an, dann wisst ihr von was ich spreche.
Ansonsten kann ich nur sagen, dass dieses Album einen absoluten Geheimtipp, ein Referenzalbum darstellt, für jene die gerne mal das ungewöhnliche Musikalische Erlebnis suchen und es gehört eigentlich in jede gute Plattensammlung.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 09.04.2005