Beyond The Void „Gloom Is A Trip For Two“ / VÖ 22.02.2008

Der Gothic Metal ist ein bedauernswertes Genre. Überfüllt, überkitscht, zu wenig Ideen. Das Genre nähert sich dem kreativen Tod. Genau in diesem Genre fühlen sich auch Beyond The Void wohl. Die Frage ist nun, ob es ihnen gelingt, dem Genre neue Impulse zu verpassen.

Nein, das gelingt ihnen sicherlich nicht – um die Antwort vorweg zu nehmen. Beyond The Void schreiben rockige Gothic Metal Lieder, die sich auch größtenteils mindestens im gehobenen Durchschnitt bewegen, aber es gelingt ihnen zu keiner Zeit aus dem engen stilistischen und totgedudeltem Korsett dieser Musikrichtung auszubrechen. Vielleicht ist dies auch gar nicht die Intention dieser Band – denn, wie erwähnt – gegen die Lieder ist an sich nicht viel einzuwenden. Nette Arrangements,  die typische tiefe Gothen Stimme von Daniel Pharos, immer schön sanft daher rockend. In „Seductora“ gibt es ein schönes Duett zu hören. Zu meiner Überraschung mal kein Duett aus genretypischen „Beauty and the Beast“-Gesang, sondern aus cleanen Vocals bestehend. Hätte „Seductora“ ein bisschen mehr Power, würde er sich fester ins Ohr des Hörers beißen. In dieser Form bleibt er aber immer noch ganz gut. „Nihilism“ geht eher als Zwischenstück durch, hier bieten   Beyond The Void wirklich schöne Klavierpassagen und erzeugen eine angenehm düstere Atmosphäre. Der Kitschfaktor ist zwar enorm hoch, aber dies ist in diesem Genre ja ein gängiges Stilmittel. „My Life Is A Lie“ enthält dann vor allem gitarrenmäßig den höchsten Metalanteil dieses Albums. Dieser 3-Minüter ist sehr eingängig und simpel strukturiert, vielleicht schon zu simpel.

Wie ist „Gloom Is A Trip For Two“ nun zu bewerten? Losgelöst vom aktuellen Genrestatus ist das Album okay – es ist sicherlich kein Meisterwerk, keine Offenbarung, aber auch kein Schuss nach hinten. Allerdings bieten Beyond The Void auch nichts, was es nicht schon in 1000-facher Ausführung gibt. Ob man dieses Album tatsächlich benötigt, sei also mal dahingestellt. Nette Musik für zwischendurch bieten Beyond The Void aber alle Mal.

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 16.02.2008