Beyond Fear "Beyond Fear" / VÖ 05.05.2006

Tim `Ripper` Owens kann einem teilweise schon Leid tun, da er sich in der Vergangenheit immer wieder im übermächtigen Schatten eines anderen Sangeskollegen wieder fand. So war seine Zeit bei Judas Priest von Fan-Anfeindungen geprägt, die lautstark die Rückkehr des Metal-Gotts Rob Halford forderten, wobei dieser Forderung schlussendlich auch entsprochen wurde. Aber auch bei seinem Nachfolgerjob bei Iced Earth, sah sich der der gute Mr. Owens mit einer Fangemeinde konfrontiert die ihn als Nachfolger von Matt Barlow, der nach den Anschlägen von 11. September eine Karriere bei der Polizei einschlug, nicht akzeptieren wollten. Dabei muss sogar der ärgste Kritiker eingestehen, dass der "Ripper" über ein hervorragendes Stimmorgan verfügt und jenes auch wirksam einzusetzen weiß. Und somit haben solche Gegenreaktionen also nichts mit mangelndem Können, sondern mit der Tatsache zu tun, dass er in Sachen Sangessposten schlicht und einfach ein wenig vom Pech verfolgt wird. Doch das soll nun der Vergangenheit angehören, da der "Ripper" mit Beyond Fear nun sein Soloprojekt an den Start bringt.

Beyond Fear starten schon mit dem ersten Track von Null auf Hundert durch, und der Gesang vom "Ripper" macht dem Songtitel "Scream Machine" hierbei wahrlich alle Ehre. Denn schon hier beweißt er unmissverständlich, wieso man ihn mit Fug und Recht zu den ganz Grossen der traditionellen Metalsängern hinzurechnen kann, wobei er diesen Eindruck mit jedem weiteren Song nachhaltig untermauert. Aber auch die Instrumentalfraktion, die sich unter anderem aus Gitarrist John Comprix (Ex- Winters Bane) und Bassist Dennis Hayes (Ex- Winters Bane / Seven Witches / Wretch) zusammensetzt, kann auf der Ganzen Linie überzeugen. Und so flankieren knallharte Gitarrenriffs und ein punktgenaues Schlagzeugspiel den Gesang von `Ripper` Owens, um den Hörer mit reinstem Heavy Metal der guten alten Schule zu verwöhnen. Dabei wird durchgehend überzeugende Songkost geboten, angefangen beim schon erwähnten "Scream Machine", über "The Human Race" und "Words of Wisdom", bis hin zu "Your Time has Come". Dass Beyond Fear dabei das Rad nicht neu erfinden, sondern sich eher an gängigen Genreformeln orientieren, das soll hierbei nur am Rande erwähnt werden.

Beyond Fear liefern mit ihrem Selbstbetitelten Debütwerk ein sehr starkes Werk ab, das wohl so manchen Kopf zum Bangen bringen wird. Alle die Tim `Ripper` Owens nicht von vorneweg ablehnen, was mit traditionellem Heavy Metal anfangen können, sollten ruhig Mal ein Ohr voll riskieren.

Nando Rohner – www.sounds2move.de/ / 04.05.2006