Betzefer "Down Low" - Plattenkritik / VÖ 6.6.2005

Aus religiöser Sicht mag Israel für viele ja das heilige und gelobte Land sein, doch wenn es um Metal geht, dann ist Israel alles andere als eine spirituelle Offenbarung.Zwar kann man in den großen Städten, eine  durchaus lebendige Underground Szene ausmachen. Jedoch gelingt es nur den wenigsten Bands aus dem Underground hervorzustechen bzw. Fuß auf dem Internationalen Markt zufassen. Nun wagen jedoch Betzefer den großen Sprung, liefern mit Down Low ihr Internationales Debüt ab, nachdem mit den EPs Pitz Aachabar und New Hate und dem Album Some Tits, but no Bush, schon im eigenen Land erfolgreich  gewütet wurde.  

Wer aufgrund der Herkunft von Betzefer, nun einen Mix aus orientalischen und metallischen Klängen erwartet, wie es z.B. die Landsleute von Orphaned Land zelebrieren, der wird schon mit dem ersten Song Early Grave sprichwörtlich aus dem Sessel gepustet. Zu keiner Sekunde gibt es hier anschmeichelte orientalische Melodien zu hören, sondern nur hammerharte Gitarrenrifs, alles niederwalzende Doublebass Attacken und den hasserfüllte Gesang von Sangesmonster Avital Tamir. Ganz eindeutig sehen Betzefer (was soviel wie Schule bedeutet) ihre Wurzeln bei Bands wie Pantera und Sepultura, wobei in Sachen Groove durchaus auch Machine Head herauszuhören ist.Dass dabei die Gruppe nicht sonderlich Originell vorgeht, ist einem bei dieser musikalischer Wucht ziemlich egal, da jede einzelne Strophe nur erdacht wurde um alles niederzuwalzen. Vor allem das anfängliche Dreiergeschoss, bestehend aus Early Grave, dem Titeltrack Down Low und dem saustarken Fuckin`Rock`n`Roll, kann als Anspieltipp jeden Käufer schon überzeugen. Danach wird das Album aber keinesfalls schwächer, sonder knallt einem Kracher wie Under, Brix, das Doublebass Monster 6`s & 7`s und das coole Black Inside, vors staunende Maul. Dabei gehen Betzefer mit der Sicherheit von alten Hasen vor, wissen genau wie sie ihren aggressiven Sound am besten umzusetzen haben, dass auch die gewünschte Wirkung erreicht wird. Das auch die Produktion ein Oberhammer an Wucht und Kraft geworden ist, macht das ganze nur noch besser, lässt dieses Album endgültig jede Stereobox in seine Einzelteile zerlegen.  

Betzefer haben definitiv ein absolut starkes Debüt im Internationalen Markt hingelegt, ein Werk erschaffen, vor dem die eine oder andere Konkurrenz zu recht zittern wird. Sicherlich wird mit Down Low kein moderner Klassiker abgeliefert, doch bin ich mir sicher, dass wenn Betzefer so weiter machen, durchaus mal ein Klassiker von ihnen zu erwarten ist. Jeder der auf Bands wie Pantera und Co. steht, gerne aggressive Musik mit viel Groove hört, sollte sich mal ein Ohr voll gönnen, um dann begeistert einen Kauf zu tätigen. Und für alle denen der Weg in den Plattenladen zu weit ist, haben Roadrunner Records auf ihrer Homepage www.roadrunnerrecords.de den Killersong Fuckin`Rock`n`Roll zum Gratis Download bereitgestellt, also steht dem reinhören wohl nichts mehr im Wege.  

Nando Rohner – http://www.sounds2move.de/ / 01.06.2005