Betontod „Antirockstars“ / VÖ 26.08.2011


 

 

Nachdem mit „Keine Popsongs“ Ende Juni die Vorab-EP an den Start ging, liefern Betontod nun mit „Antirockstars“ den erwarteten Nachfolger zu „GlaubeLiebeHoffnung“. Gerade einmal ein Jahr haben sich die Herren Zeit gelassen, um der wartenden Masse neues Futter und den Kritikern einen weiteren Grund zum Stänkern zu geben.

Um ehrlich zu sein, fällt es mir schwer, hier Kritik zu äußern. Ausnahmsweise kann ich mich mit dem vorhandenen Deutschrock mal so voll und ganz anfreunden und öffne nicht gleich die böhse Schublade der Onkelzgeneration wie auf dem Album davor. Was Anfang der Neunziger in die Startlöcher ging, befindet sich meines Erachtens nach im Jahre 2011 auf dem Höhepunkt. 20 Jahre hat die Band mittlerweile auf dem Buckel und doch sind sie von Album zu Album herangewachsen und waren immer wieder für eine Überraschung gut. Die Mischung aus knallhartem Metal und knackigem Punkrock funktioniert erstaunlich gut, und auch die Hürde der Kombination aus wütenden Rebel Songs und sentimental-angehauchten Nummern meistern Betontod mit links. Auch wenn man es den Herren immer wieder unterstellt, auf „Antirockstars“ äußern sie sich zwar in „Gasolin“ und „Blut“ sozialkritisch zu aktuellen Begebenheiten, sie unterscheiden sich aber deutlich von den revolutionierenden Politpunkrockbands der heutigen Zeit. Natürlich wird mit „König Alkohol“ auch für den obligatorischen Kassenschlager für jede Kneipe gesorgt.

Die eingeschlagene Richtung ist also klar – direkt nach vorne. Für mich persönlich ist mit „Antirockstars“ DAS Betontod-Album überhaupt komponiert und produziert worden. Eingängigkeit und zu Ende gedachte Songs werden großgeschrieben und so – vielleicht auch genau deswegen – können gerade Nummern wie „Steh Auf!“ und das persönliche Resumee „20 Jahre“ auf ganzer Linie punkten. Mag vielleicht auch an den schnellen, extrem (g)riffigen Melodien liegen, wer weiß! Betontod melden sich 2011 stärker denn je zurück.

 

Vanessa Voglwww.sounds2move.de