Beth Hart / Joe Bonamassa "Live in Amsterdam" / VÖ 21.03.2014

 

 

 

Beth Hart und Joe Bonamassa haben sich scheinbar gesucht und gefunden. Kein Jahr nach der Veröffentlichung ihres zweiten gemeinsamen Soul-Coveralbums "Seesaw" folgt nun schon der erste Live-Mitschnitt "Live in Amsterdam", gewissermaßen die Bühnenversion der beiden bisherigen Albumkooperationen.

 

Womit wir gleich zum ersten kleinen Wermutstropfen kommen, denn wer auf kleinere oder größere Überraschungen im Set gehofft hat, muss leider das "kleinere" unterstreichen. Denn wirklich viel Neues findet sich im Set des Duos, das mit reichlich Unterstützung einen breiten, warmen Sound auf die Bühne zaubert, leider nicht. So dürfen wir uns über das bisher unveröffentlichte Eric Clapton-Cover "Someday after Awhile" freuen, bei dem ausnahmsweise Joe Bonamassa den Leadgesang übernimmt. Außerdem hat mit "Baddest Blues" auch ein Stück aus der Feder von Beth Hart seinen Weg ins Set gefunden. Davon abgesehen ist außer dem Intro und einem Band-Jam alles bekannt, was uns "Live in Amsterdam" zu bieten hat. Immerhin wurde das eine oder andere Stück in einer abgeänderten oder erweiterten Version dargeboten, etwa die auf satte 10 Minuten ausgebaute Gänsehautnummer "I'd rather go blind". Zweifelsfrei kann man sich auch vortrefflich an "Close to my Fire" oder "Your Heart is as black as Night" wärmen, sich durch "Chocolate Jesus" grooven oder beschwingt durch "Them there Eyes" und "Something's got a Hold on me" rocken. Sogar ein richtiger Stampfer wird gegen Ende des Sets abgefeuert, nämlich "Nutbush City Limit" (Ike & Tina Turner), sodass auch Quereinsteiger sich im Handumdrehen ein Bild von den Qualitäten der Zusammenarbeit von Bonamassa und Hart machen können. Der größte Kaufanreiz dürfte neben dem wunderschönen Carré Theater (in dem auch Within Temptation bei ihrer letzten Theatertour Station gemacht haben) aber wohl die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern sein, deren herausragende Fähigkeiten sich so wunderbar ergänzen, als hätten die Beiden nie etwas anderes getan, als gemeinsam auf der Bühne zu stehen.

 

Markus Rutten - www.sounds2move.de