Beseech „Sunless Days“ – Plattenkritik / VÖ
05.09.2005
Mit „Drama“ konnten Beseech 2004 ein gutes Gothic Rock
Album veröffentlichen, dass sie langsam aber sicher aus der Position des
Geheimtipps herausbeförderte. Nun versuchen die Schweden mit ihrem neuen
Machwerk „Sunless Days“ ihre Position zu untermauern. Mit Erfolg.
Mit ihrem neuen Album ist dem Septett nämlich eine knappe
Dreiviertelstunde an aneinandergereihten Ohrwürmern gelungen. Mal brennt sich
ein Riff ins Gedächtnis, dann eine Keyboardlinien und ein anderes mal die
Gesangspassage. Von dieser Platte wieder los zu kommen gestaltet sich äußert
schwierig, denn all diese schönen, meinst melancholisch-rockigen Melodien
umschwärmen einen wie die Fliegen Omis Erdbeertorte. Das einzige was diesem
Album fehlt ist der überraschende Ausbruch,
wie er beim ersten Song „Innerlane“ gesanglich von Sänger Erik Molarin
angedeutet wird. Im Moment wo dieser zu markigen Aufschreien ansetzt wurde bei
der Produktion der entsprechende Regler umgehend nach unten gezogen und Lottas
weibliche Vocals drüber geschoben. Schade, denn ein solch aggressiver Ausbruch
(wenn auch nur ein kleiner) hätte dieser Platte gut zu Gesicht gestanden. Dafür
hat es mit „Devil’s Plaything“ (Danzig) eine gelungene Coverversion auf
das Album geschafft, die durch den Beseech-typischen, klaren Wechselgesang
frisch daher kommt, was bekanntermaßen nicht bei jeder Huldigung der Fall ist.
Mit Songs wie „Last Obsession“, „A Bittersweet
Tragedy“ oder der Ballade “Lost” (die gut, aber unnötig in die Länge
gezogen ist) zeigen Beseech dass es ihnen an potentiellen Singles nicht mangelt.
„Sunless Days“ ist ein kurzweiliges und catchy Album geworden, dem nur noch
der große Aha-Effekt fehlt. Beseech machen ihre Sache nichtsdestotrotz
erwartungsgemäß gut und untermauern ihre Ambitionen. Da ist noch Platz nach
oben!