Beneath The Sky „In Loving Memory“ / VÖ 14.05.2010

 

 

 

Wie schade. Über eine Minute lang gibt es wirklich ordentlichen und technisch wie gesanglich ansprechenden Todesmetal, dann folgt wie so oft der nächste Howard Jones Wannabe. Warum? Beneath The Sky wissen, wie man ansprechend ballert und groovt, Frontmann Joey Nelson beherrscht das Growlen und Kreischen, die Gitarrenfraktion bedient sowohl Göteborg– als auch Floridaklischees und dann werden die Stücke (zumindest fast alle) durch diesen typisch amerikanischen Singsang zersägt.

 

„Tears, Bones And Desire“ ist so ein Beispiel, im Mittelteil wird da sogar ein wenig Dimebag gefrönt und darauf folgt wieder so ein Cleangesang. „Terror Starts At Home“ kommt dann dankenswerterweise mal ohne aus und wirkt dadurch gleich auch viel dichter und kraftvoller, ein bisschen wie Parkway Drive mit diesen Zwischenrufen. Beim Titelsong wieder dasselbe wie anfangs, alles prima, bis der Gesang kommt. Hier ist sogar die Gesangslinie echt gut, aber ebenso schief gesungen. Wirklich schade, zumal die Produktion auch nicht gerade zu Luftsprüngen anregt, sondern eher zu Kopfschmerzen, da das Schlagzeug laut und künstlich klingt und allgemein sehr viel Hall vorhanden ist. Solche Kleinigkeiten sind natürlich Geschmackssache, aber ein erdigerer Sound hätte meiner Meinung nach besser gepasst. Rummbummbumm, in jedem Lied ein standesgemäßer Breakdown, wo bleibt die eigene Identität?

 

Zu alldem gibt’s am Ende auch noch einige Minuten Leerlauf, woraufhin ein entspanntes Stück mit elektronischem Schlagzeug und Cleangitarren folgt. Geradezu eine Wohltat und irgendwie auch die erste Abwechslung.

Leider nicht einmal für Genrefans eine Empfehlung, da die Höhepunkte doch sehr sehr rar sind.

 

Nils Obergöker - www.sounds2move.de / 11.05.2010