Benea Reach "Monument Bineothan" -  VÖ 07.08.2006

 

 

Ehemalige Mitglieder der Bands Selfmindead und Extol taten sich zusammen und gründeten Benea Reach. Diese musikalische Zusammenkunft hat jetzt das vorliegende Debüt zur Folge. Seit Ende Mai schon im Heimatland Norwegen erhältlich, kann und darf die restliche Welt nun ebenfalls ein Ohr riskieren.

 

Beim Genuss dieses Werks stellt man als erstes fest, dass Langeweile Fehlanzeige ist. Dies gründet auf einer ziemlich komplexen und gewagten Mischung, die das Hören mit jeder Minute zur Herausforderung macht. Wer sich selbiger annimmt, wird am Ende zumindest feststellen können: "So eine CD habe ich noch nie gehört!" Das ist doch schon mal ein dicker Pluspunkt für das Sextett. Auf abgeänderte (bzw. man konnte es nicht besser spielen) Metallica-Riffs, kaschiert durch tiefer gestimmte Gitarren, kommt man schon bei 66,6 % der gesamten Metalszene in den Genuss von zustimmendem Kopfnicken. Irgendwann ist jedoch selbst das ausgelutscht. Richtig? Richtig! Ein mit hoher technischer Präzision eingespieltes Album präsentiert sich hier dem geneigten und selbst dem abgeneigten Hörer. Innovative und schwer erfassbare Soundstrukturen, am ehesten mit Meshuggah vergleichbar, verbinden sich mit halsbrecherischen Taktwechseln und aggressiven Vocals. Temporäre melodische Momente bilden zusammen mit dissonanten Passagen eine beklemmende Atmosphäre. Instrumente und Gesang sind dabei absichtlich leicht übersteuert worden, um den ohnehin schon morbiden Sound zu verstärken. Paradoxerweise entsteht phasenweise Ohrwurmcharakter, ob man es glaubt oder nicht. Sachen gibts...

 

Die Nonkonformisten Benea Reach führen uns auf "Monument Bineothan" in düstere Abgründe. Zurück bleibt eine bedrückende und freudlose Stimmung, die als Konsequenz eigentlich den Weltuntergang folgen lassen müsste. Also: Schluss mit Gänseblümchen an einem lauen Sommernachmittag pflücken und dem Vogelgezwitscher lauschen. Schluss mit lustig.

 

Nino Liotta - www.sounds2move.de / 03.08.2006