Battalion “Underdogs“ / VÖ 26.02.2010

 

 

Die Schweizer Thrasher Battalion haben einen für ihr noch recht zartes Alter beachtlichen Bekanntheitsgrad in der Szene erlangt, den sie in erster Linie ihrer mächtigen Bühnenpräsenz zu verdanken haben. Die Band, die 2001 unter dem Namen Corpus Delicti gegründet wurde, lässt mit „Underdogs“ ihr erstes Langeisen auf die nach Thrash dürstenden Massen los. Ob's was taugt?

 

Der Opener „Thrash Maniacs“ hätte so auch ohne Probleme in den 80ern gespielt werden können, denn hier wird Old School Thrash aus dem Lehrbuch kredenzt, der gewürzt ist mit Groove-Parts. Selbst die Gangshouts fehlen da nicht. Mit „Headbangers“ geht man's etwas gelassener an, wobei der stampfende Heavy Metal stark an Testament erinnert. Für mich einer der besseren Songs auf diesem Scheibchen. Mit dem schnellen „T.F.F.M.“ lassen die vier Zürcher dann ein weiteres Mal die Thrashkeule niedersausen. Mit „Stalingrad“ erwartet den Hörer dann ein 7:41 Minuten langes Thrash-Epos. Nach einigen Tempowechseln und einem netten Solo folgt ein langes, in sich stimmiges Sample, das allerdings mit seiner nachdenklichen Emotionalität nicht so recht zum folgenden Old School thrashigen Abschluss passen mag. Zu Beginn von „Beggars Right“ wird wieder Uptempo gebrettert, wonach das Stück ausklingt mit groovebetonten Doublebassgewittern, die gewürzt werden durch zweistimmige Leads und Soli. „Defenders“ lässt das Album zu seinem Ende kommen mit sehr beschwingtem Thrash Metal, der definitiv Freude macht. Hier treffen kurze Doublebass-Einsätze auf verspielte Riffs, zweistimmige Leads und Soli.

 

Battalion sind vor allem eine saustarke Live-Band, denn ihr frischer Silberling „Underdogs“ ist zwar nicht schlecht, doch mangelt es dem Werk stark an Wiedererkennungswert und Alleinstellungsmerkmalen. Wie die Urlauber ans Meer drängen in diesen Tagen junge Bands auf den Markt, die eine Mischung aus Thrash und Heavy Metal spielen, die sie anreichern mit amerikanisch-modern geprägten Elementen des Speed und Power Metal. „Underdogs“ hat doch einige Längen und verschwindet für mich in der Masse. 

 

Richard Hänzi – www.sounds2move.de / 11.04.2010