Azarath "Praise The Beast" / VÖ 25.05.2009

 

 

Hmmmm, ein Intro, in welchem ein Chor geradezu diabolisch “Ave Satanas, Sanctus Satanas” singt? Was mag das bloß für eine Musikrichtung sein? Überraschenderweise hat sich in der Musik von Azarath eine dezente Death Metal Schlagseite eingeschlichen, die sich durch das Riffing und die Vocals erklären lässt.

 

Übersteht man das Intro „Summoning“ startet „I Hate Your Kind“ mit einem Panzerriffing, massig Blastbeats und kleineren Spielereien mit den Gitarren. Grundsätzlich tönt dieses Lied solide, vermag aber nicht so recht zu zünden. Ich vermisse hier schwarze Atmosphäre, die durch jene Death Metal Einflüsse eigentlich gar nicht erst entstehen kann. Wie dem auch sei, „Sacrifice Of Blood“ schlägt erneut in die schwer deathige Kerbe, weist dabei nicht selten Parallelen zu den Jungs von Vader auf. Azarath gelingt es allerdings nicht, deren Niveau zu erreichen. Auch hier reicht es nur zu einem „solide“. Nennenswerte Überraschungen gibt es auch beim folgenden „Invocation“ nicht zu vermelden. Hier tauchen bei mir erstmals ernsthafte Ermüdungserscheinungen auf, denn die Musik Azaraths gestaltet sich nicht nur wenig individuell, sondern darüber hinaus auch noch recht hüftsteif und wenig dynamisch. Einzig „Unholy Trinity“ (Herzlichen Glückwunsch auch für die phänomenale Liedernamenkreation) vermag aus der Masse herauszustechen. Dies gelingt nur, weil dieses Lied durch ein recht atmosphärisch stampfendes Intro eingeleitet wird. Nach dem Intro regieren Blastbeats, Gedresche und heiseres Gekeife – Stangen-Standardware also.

 

Ich weiß nicht, wer „Praise The Beast“ ernsthaft braucht. Sicherlich ist die Musik solide gemacht, aber sie ist in ihrer Substanz so beliebig austauschbar und ohne Tiefgang, dass ich mich frage, wo denn die künstlerischen Visionen der Herrschaften zu finden sind. Vielleicht in möglichst blasphemischen Liedernamen?

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 10.06.2009