Ayreon "Ayreonauts Only" - Plattenkritik / VÖ 8.01.2001

Mit Ayreonauts Only, präsentiert uns Arjen A. Lucassen keine neue Rock / Metal Oper, sondern eine Sammlung von Alternativ- und teils neu eingespielten Versionen, wie auch Demos von bekannten Ayreon Stücken.

Von The Final Experiment, über Actual Fantasy und Into the Electric Castle, bis hin zu den beiden The Universal Migrator Werken, sind von jedem vergangenen Ayreon Album alternative und unveröffentlichte Songversion, auf dieser CD vorzufinden.
Vor allem der kennende Ayreon Fan, wird dabei mehr als nur einmal mit der Zunge schnalzen, da die dargebotenen Alternativversionen es wahrlich in sich haben. So wird das klassische Into the Black Hole, im Original von Bruce Dickinson (Iron Maiden) eingesungen, hier in einem überzeugenden Duett zwischen Damian Wilson (Ex-Threshold) und Lana Lane vorgetragen. Dass dabei das Original nicht übertroffen wird, sollte nicht erstaunen, dennoch ist diese Version eine interessante und auch hörenswerte Variation eines bekannten und beliebten Ayreon Songs.
Diese Aussage lässt sich im Grunde auf das gesamte Album anwenden, auf dem zwar durchwegs gelungene Songvariationen vorhanden sind, die aber nie den Originalen den Thron streitig machen.

Neben den verschiedenen Alternativversionen, wurden von Mr.Lucassen noch zwei Lieder mit neuen Sangeskehlen vertont, wobei bei Temple of the Cat Ambeon Sängerin Astrid van der Veen und Gary Hughes (Ten) für Beyond the Last Horizon, hinters Mikro geloggt werden konnten.
Mit dem Medley Original Hippie`s Amazing Trip, wird dem Fan dann ebenfalls noch was Schmackhaftes vorgesetzt, da auf diesem Track noch der ursprüngliche Sänger Mouse (Tuesday Child) zu hören ist. Dessen Gesangspassage wurde damals, auf Grund von Vertragschwierigkeiten, vollständig vom Into the Electric Castle Album entfernt und von Arjen A. Lucassen selber eingesungen.
Ganz am Schluss bietet Ayreonauts Only, dann noch einen Ausblick auf das damals noch nicht veröffentlichte Ambeon Projekt, wobei der Song Cold Metal mit seiner düsteren Grundstimmung vollends überzeugen kann.

Im Grunde ist der Albumtitel Ayreonauts Only goldrichtig gewählt, da an dieser CD vor allem die Fans ihre Freude haben werden. Jedoch können auch Nichtkenner des Klanguniversums von Ayreon ein reinhören wagen, da die Songs auch ohne Vorkenntnisse durch und durch gefallen.
Es spricht für das Können und Qualitätsbewusstsein von Arjen A. Lucassen, dass einem hier keine billige Ausschussware aufgetischt wird, sondern dass sogar eine profane Sammlung an Alternativversionen, dem Namen Ayreon alle ehre macht.

Nando Rohner – http://www.sounds2move.de/ / 25.05.2005