Ayin Aleph  “Ayin Aleph II” / VÖ 26.02.2010

 

 

Vorweg eine Warnung: Mit ihrem passend tituliertem Zweitwerk bietet die russische Künstlerin mit ägyptischen Wurzeln, die derzeit in Paris lebt, ganz schwere Kost! Zum Nebenbeihören oder zum Relaxen ist das Ganze mit Sicherheit nicht geeignet. Man muss sich schon während des Hörens darauf einlassen, was angesichts der schweren Zugänglichkeit gar nicht so einfach ist. Bot ihr Erstlingswerk noch gotische Metalklänge, so hat sie in diesem Album, welches quasi eine Neuinterpretation des Erstlings darstellt, diese Elemente vollständig entfernt und wird musikalisch nur noch von Piano, Cello und Spinett begleitet.

 

Die 15 Tracks, die komplett von der studierten Klavierspielerin selbst komponiert wurden, sind alle relativ kurz und sie spielt mit den bemerkenswerten Fähigkeiten ihrer Stimme, wobei man mal an Björk, mal an Nina Hagen und auch mal an Kate Bush erinnert wird. Extrem schwermütig und mit starken Bezügen zur Klassik versehen, ist dies mit Sicherheit kein Werk, welches bei einer Vielzahl von Leuten häufig im CD-Player liegen wird. Diejenigen jedoch, die düstere, klassische und vor allem künstlerisch wertvolle Musik zu schätzen wissen und einen Hang für Sperriges haben, sollten ein Ohr riskieren. Denn trotz fehlendem „Mass appeal“ ist das Album der Musikerin definitiv in den Bereich Kunst einzuordnen.

 

Steve Palaser – www.sounds2move.de / 05.05.2010