Axel Rudi Pell – „Mystica“ / VÖ 25.08.2006

 

 

“Mystica” ist bereits das 11. Album des deutschen Gitarristen Axel Rudi Pell und seiner Mannen. Seine Fans erwarten nach den beiden gelobten Alben „Shadow Zone“ (2002) und „Kings & Queens“ (2004) natürlich ein Album, das an die beiden letzten Werke anschließt. Doch schafft der gute Axel das auch?

 

Nach dem Intro folgt mit „Fly To The Moon“ ein Hard Rocker wie man ihn erwartet. Man sieht die Musiker gerade zu vor dem inneren Auge, wie sie ihre Matten schwingen und dazu dann selbstverliebte Soli spielen. Das darauf folgende „Rock The Nation“ hingegen ist ein langweiliger, vorhersehbarer Song, wie man ihn von tausenden 80er Hard Rock-Bands kennt, die heute schon längst vergessen sind. Es fällt insgesamt auf, dass besonders die Songs, die jenseits der 7 Minuten liegen, sich deutlich von ihren kürzeren Kollegen abheben. Höhepunkt des Albums ist der episch-angehauchte Rausschmeißer „The Curse Of The Damned“, der von schönen Soli von Gitarre und sogar Keyboard verfeinert wird. Auch die obligatorische Halbballade „Valley Of Sin“ ist gelungen, ebenso wie das schnellere „Losing The Game“. Der Rest des gut produzierten Albums bewegt sich jedoch mehr im Mittelmaß.

 

„Mystica“ ist ein Album, das den Fans von Axel Rudi Pell gefallen wird. Mir persönlich klingt diese Platten irgendwie zu ausgelutscht. Jeder, der sich mal eine schöne Hard Rock-Platte gönnen will, sollte lieber zu einem beliebigen Dio-Album greifen. „Master Of The Moon“ von eben jenem US-Sänger könnte übrigens auch das Vorbild für „Mystica“ gewesen sein. Für meinen persönlichen Geschmack ist dieses Album nicht das Gelbe vom Ei, die bekannte Zielgruppe hingegen wird es schnell lieben lernen.

 

Sebastian Berning – www.sounds2move.de / 15.08.2006