Axel Rudi Pell "Live over Europe" / VÖ 22.02.2008

Nach der 2002 veröffentlichten "Knight Treasures (Live and More)" Live-DVD, beglückt Axel Rudi Pell in diesen Tagen seine Fans mit einer zweiten Live-DVD, wobei der Name "Live over Europe" durchaus Programm ist.

Kernstück dieser Doppel-DVD bildet der 2007 absolvierte 75-minütige Auftritt von Axel Rudi Pell am Rock Hard Festival. Kamera- wie auch tontechnisch einwandfrei eingefangen, kann man hautnah miterleben wie sich Axel Rudi Pell und Kollegen durch ein Set gespickt mit neuen und alten Nummern rockt, während hier und da - um das ganze ein wenig aufzulockern - auch ein wenig Pyrotechnik gezündet wird. Und da der gesamte Auftritt in abendlicher Dämmerung aufgezeichnet wurde, kommen sowohl die Lichtshow wie auch die eingesetzte Pyrotechnik besonders gut zur Geltung. Die Band selber präsentiert sich durchaus spielfreudig, auch wenn man konstatieren könnte, dass das Drum-Solo von Mike Terrana ein wenig abgestanden wirkt, da es sowohl bei Axel Rudi Pell oder auch Rage fast immer das gleiche ist und das Sänger Johnny Gioeli in Sachen Bühnenpräsenz des Öfteren einen leicht blassen, ja fast schon unspektakulären Eindruck hinterlässt. Nichtsdestotrotz vermag der Auftritt zu unterhalten, wobei man auf der DVD neben dem eigentlichen Gig noch eine zwar nicht sonderlich informative, aber immerhin schön gestaltete Vorstellung der einzelnen Bandmitglieder vorfindet. Die zweite DVD, die den Titel "Official Bootleg DVD" trägt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung sogar als eine spur interessanter als die Haupt-DVD, da man darauf Konzertaufnahmen aus dem Privatarchiv von Axel Rudi Pell vorfindet. Zwar können die Aufnahmen Ton- und Bildtechnisch nicht mit dem Rock Hard Gig mithalten, was aber durch die Tatsache, dass man nicht nur Impressionen von Gigs aus Deutschland, sondern auch der Schweiz, England, Schweden und Belgien vorgesetzt bekommt, wieder wettgemacht wird.

"Live over Europe" ist eine solides Produkt, das dem geneigten Axel Rudi Pell sicherlich gefallen wird. Zwar bekommt man nichts vorgesetzt, was in irgendeiner Weise Referenzcharakter hat, was aber aufgrund der insgesamt soliden Machart durchaus zu verschmerzen ist.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 28.02.2008