Averse Sefira  „Advent Parallax“ / VÖ 25.02.2008

Die Amis von Averse Sefira sind schwarzmetallische Hektiker. „Advent Parallax“ ist dann wohl der dazu gehörige ICE oder TGV, der nonstop mit Volldampf durch den Schädel des Hörers düst, wenn er sich das neue Werk namens „ Advent Parallax“ anhört. Jenes neue Werk markiert das 4. Album der Herren.

Wie eingangs erwähnt: Averse Sefira sind Hektiker. Sie haben es eilig, dem geneigten Hörer ihren Hass um die Ohren zu ballern. Die 57 Minuten – aufgeteilt auf 8 Lieder – werden somit phasenweise recht anstrengend, da jenes ICE-Tempo den bevorzugten Geschwindigkeitsbereich der Jungs darstellt. Tempolimit kennen sie dabei nur selten  - sobald die Herrschaften dann aber etwas Dampf aus ihrem Kessel nehmen, wird’s megabrutal. „Seance In A Warrior´s Memory“ kann sprichwörtlich ein Liedchen davon singen: Groovigere Dampfwalzen werden geschickt mit brutalen Blastbeat-Anfällen vertrackt, sodass das Gesamtergebnis dann wieder hektisch und zuweilen übereilt wirkt. Averse Sefira legen dabei eine für Black Metal Verhältnisse durchaus vorhandene technische Schlagseite an den Tag, von Stümpergebollere gibt es auf „Advent Parallax“ nicht viel zu hören. „Cognition Of Rebirth“ fällt etwas aus der Reihe. Er gesellt sich nämlich zu den ruhigeren Songs und bewegt sich insgesamt eher im S-Bahn-Tempo. Schön, wie Averse Sefira den Aggressionslevel immer weiter und weiter steigern, bevor er in einem Blastbeat erster Güte mündet. Der Rausschmeißer „Vomitorium Angelis“ täuscht durch eine anfängliche verhältnismäßige Eingängigkeit. Das Riffing spricht mich hier ausgesprochen gut an. Dieser Song weiß sehr zu gefallen.

Dennoch wird „Advent Parallax“ liedermäßig etwas gesichts- und konturlos. Geradlinigkeit im gewohnten Sinne gibt es eher nicht, in jedem Song werden zig verschiedene Elemente verarbeitet und miteinander verbunden. Dies ist prinzipiell begrüßenswert und zeugt auch von einem songwriterischen Können, allerdings bleibt dabei die Identität der einzelnen Lieder etwas zu sehr auf der Strecke. Ich denke, dass man dennoch von einem recht gelungenen Album sprechen kann, sofern man mit der richtigen Erwartungshaltung an „Advent Parallax“ herangeht. Eigener Stil ist definitiv vorhanden.

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 12.03.2008