Austrian Death Machine "Total Brutal" / VÖ 25.07.2008

Ich möchte dieses Review mit einem großen "?" beginnen, da genau dieses "?" mir beim Anhören von "Total Brutal" mehrmals durch den Kopf geschossen ist. Denn das erste Album von Austrian Death Machine, dem neuen Projekt von As I Lay Dying Sänger Tim Lambesis, hinterlässt einen durchaus zwiespältigen Eindruck.

Tim Lambesis ist anscheinend nicht nur ein Fan von Arnold Schwarzenegger, sondern auch ein sehr humorvoller Zeitgenosse. Anders lässt es sich nicht erklären, dass "Total Brutal" grundsätzlich nichts anderes ist als eine satirische und augenzwinkernde Abrechnung mit dem ehemaligen Mr. Universum und seinem filmischen Schaffen. Dabei kommt der jetzige Gouverneur von Kalifornien in Form einer sehr gelungenen Stimmenimitation auf dem Album auch immer wieder selber zu Wort, was für sich gesehen gar keine unoriginelle Idee ist. Jedoch gehen genau jene Zwischeneinspielungen einem irgendwann gehörig auf den Sack, da die gebotenen Witze nur selten gelungen und dafür oftmals richtig platt ausfallen. Aus diesem Grund freut man sich umso mehr, wenn auf "Total Brutal" wieder Musik zu hören ist. Diese Freude weicht jedoch schnell einem bitteren Beigeschmack, da man schnell konstatieren wird, dass die Musik weit hinter dem Standard zurückbleibt, der von Tim Lambesis mit seiner Stammband As I Lay Dying vorgegeben wurde. Wenn man bedenkt mit was für einem technischen wie auch inhaltlichen Können As I Lay Dying musizieren, und wenn man sich anhört wie auf "Total Brutal" einfach nur Metal- und Hardcore Genrevorgaben ohne Gusto und zündende Ideen abgearbeitet werden, dann möchte man es fast nicht glauben, dass hinter beiden Bands der gleiche Mastermind steht. Im Allgemeinen wird man sich berechtigterweise die Frage stellen, was das Ganze nun eigentlich soll? Würde Tim Lambesis nicht ein Teil von As I Lay Dying sein, dann hätte er Austrian Death Machine wohl nie bei einem anerkannten Label wie Metal Blade unterbringen können, da es dafür einfach an allen Ecken und Enden mangelt. Als freier Download im Internet wäre "Total Brutal" sicherlich ein netter und somit auch kurzweiliger Gag, aber als vollwertiges Album, für das man sein sauer verdientes Geld auf den Tisch legen muss, funktioniert dieser Silberling gar nicht. Aus diesem Grund meine Empfehlung: Hört zuerst ins Album rein und lasst euch nicht von dem Namen Tim Lambesis blenden, da ihr ansonsten die Investition in dieses Album bereuen könntet.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 16.07.2008