Auletta „Make Love Work“ / VÖ 12.08.2011


 

 

Kennt ihr das? Man will sich wirklich auf die Musik, die da aus den Boxen kommt, konzentrieren und erwischt sich doch dabei, dass man beinahe fluchtartig wie besessen durch den Raum fegt und krampfhaft nach sinnvoller Beschäftigung sucht? Ähnlich erging es mir, als ich mir den Zweitling der Mainzer Kapelle Auletta angehört habe. Das Quintett liefert – ob nun erwartet oder nicht – mit „Make Love Work“ den Nachfolger zum 2009 erschienenen Debüt „Pöbelei und Poesie“ ab und präsentieren musikalisch „Etwas“ in Richtung Indie-Rock-Pop, Pop-Rock-Indie, Rock-Indie-Pop – keine Ahnung.

Experimentell mischen die Fünf ganz vorne mit. Man bedient sich allerlei Schnickschnack aus den verrückten Sechzigern und bringt demzufolge Orgelspiel ein und setzt ordentlich auf Gebrauch von Klavier und diversen Blasinstrumenten. Verrückt, in der Tat. Originalität? Ja gewissermaßen schon. Man versucht einfach etwas zu erschaffen, was Auletta von der Masse abhebt. Für meinen Geschmack klingt „Make Love Work“ mit wenigen Ausnahmen („Bye Bye Traurigkeit“, „Gold“) zu sehr nach Schablonenproduktion, zu viel nach Muster gemacht. Die 45 Minuten Spielzeit sind zwar kreativ umgesetzt, allerdings fehlt das gewissen Etwas. Ich bin der Meinung, dass die Gefahr besteht, dass das Album von der breiten Masse schlichtweg übersehen werden wird.

Große Kassenschlager haben es auch 2011 nicht in die heimischen Wände von Auletta geschafft. Es fällt mir schwer das vernichtende Urteil auszusprechen, aber auf „Make Love Work“ findet sich zum Großteil Musik, die locker und lässig nebenbei vor sich hinplänkelt. Wenn man Auletta kennt und etwas von den Mainzern gehört hat, schön und gut. Wenn nicht – irgendwie tut es mir ja leid – ist es auch nicht schlimm (Sorry Jungs!).

 

Vanessa Voglwww.sounds2move.de