Atreyu „Congregation of the Damned“ / VÖ 23.10.2009

 

 

 

Doch, doch... ich muss sagen, dass ich mich auf das neue Atreyu-Album “Congregation of the Damned” schon seit ein paar Monaten gefreut haben. Der Grund dafür ist simpel, denn die fünf Burschen aus Orange County stehen mit ihren bisherigen vier Alben quasi seit der ersten Stunde für ein angenehm hohes Niveau und darüber hinaus für Songs, die nur selten weich spülen, aber immer ins Ohr gehen.

 

Und dieser Tradition bleibt sich die Band auch treu, selbst wenn diesmal mit dem Rausschmeißer „Wait for you“ ein banduntypischer Radiorockschmachtfetzen auf der Platte gelandet ist. Abgesehen davon regiert der liebgewonnene Cocktail aus Metal, (Post-)Hardcore, Punkrock und einer Winzigkeit Glam, die jedoch zu keinem Zeitpunkt all zu plakativ eingesetzt wird. Auch Hits gibt es wieder in großer Zahl; versucht mal den Über-Chorus von „Bleeding is a Luxury“ wieder aus dem Hirn zu bekommen – gar keine so leichte Angelegenheit. Die große Stärke von Atreyu sind nach wie vor die Gesangslinien und –harmonien, anhand derer man „You were the King, now your unconscious“, „Storm to pass“, „Gallows“ oder aber „Coffin Nails“ im Handumdrehen ihren Urhebern zuordnen kann. Hinzu kommen nicht nur bei den beiden letztgenannten Stücken vermehrt zweistimmige Gitarrenharmonien wie man sie aus dem klassischen Metalbereich kennt. Fans der ersten beiden Alben werden begrüßen, dass auch die Hardcore-Roots ihrer Helden wieder präsenter sind als auf dem Vorgänger „Lead Sails and Paper Anchior“, was sich primär an der deutlich erhöhten Einsatzzeit der Screams festmachen lässt. Doch egal wie viel oder wenig Brüllgesang bei Atreyu zum Zuge kommt, ihr Stil ist mittlerweile als absolut eigenständig zu bezeichnen und kann problemlos aus einem dutzend ähnlich gearteter Truppen herausgehört werden, was nicht zuletzt der Verdienst von Alex Varkatzas perfekt eingesetzten Stimmbändern ist. Ihr sucht eine Platte zum moshen, mitsingen und abrocken? Dann ist „Congregation of the Damned“ so etwas wie das Ü-Ei unter den aktuellen Neuveröffentlichungen, denn es befriedigt gleich drei Gelüste auf einmal.

 

PS: Eine gemeinsame Tour mit den Labelmates Madina Lake wäre jetzt noch das Tüpfelchen auf dem i. Fingers crossed!

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 22.10.2009