Atreyu ,,A Deathgrip On Yesterday“ /VÖ 24.03.2006

 

 

So muss eine gute Band sein: sich von Album zu Album weiterentwickeln. Was alles mit der 2001er EP „Fractures In The Facade Of Your Porcelain Beauty“ begann wurde auf dem Debut „Suicide Notes And Butterfly Kisses“ verfeinert und war auf „The Curse“ schon ganz großes Emo-/Metalcore-Kino. Nun liegt hier der neue Silberling von Atreyu vor, der auf den Namen „A Deathgrip On Yesterday“ hört.

 

Der Opener „Creature“ legt sofort los und nimmt keine Gefangen. Wenn dann noch der klare Gesang von Drummer Brandon Saller im Refrain erklingt merkt man es spätestens jetzt, dass sich Atreyu erneut steigern konnten. Musikalisch haben sich die fünf Jungs von Atreyu mal wieder getopt und wie auf jedem Album wird auch der Gesang immer besser. Das setzt sich dann auch das gesamte Album fort. Bei „Ex’s And Oh’s“, dem Song der auch bei den Atreyu-Valentinskarten zu hören war, wundert man sich etwas: Saller hat noch nie die Leadvocals übernommen. Sein Gesangspartner und eigentlicher Schreihals der Band Alex Varkatzas übernimmt nur die Strophe aber selbst da schreit er nicht wie gehabt sondern flüstert und kommt dem klaren Gesang schon sehr nah. Die Songs des dargebotenen Albums bleiben schon nach dem ersten Hördurchgang hängen und wollen da auch nicht mehr so schnell heraus. Man kann von „A Deathgrip On Yesterday“ einfach nicht genug bekommen und man will es wieder und wieder hören. Beim Abschlusssong „Untiteled (Finale)“ wird wie bei jedem Albumabschluss gegen Ende eine Zeile wieder bis zum Ende des Songs wiederholt.

 

Wem das letzte Album „The Curse“, das in den USA bereits Gold erreicht hat, gefiel, der wird auch mit dem neuen Album „A Deathgrip On Yesterday“ ein wahres Juwel finden. Da macht die relativ kurze Laufzeit von gerade mal 32 Minuten auch nichts aus, weil der Atreyu-Fan alles bekommen hat was er wollte: eine Platte voller Emotionen und großer Melodien. Es ist doch wirklich schon, dass eine erfolgreiche Band nicht immer versucht ihr Erfolgsalbum zu kopieren, sondern sich weiterentwickelt.

 

Sebastian Berning – www.sounds2move.de / 20.03.2006