Astral Doors „Requiem Of Time“ / VÖ 29.01.2010

Ladies and Gentlemen, ich möchte euch den ersten Kracher für das Jahr 2010 vorstellen! Nach einigen beachtlichen, aber nicht überragenden Alben, deren Schwäche es immer war, dass nicht das Niveau von 2-3 herausragenden Songs gehalten werden konnte, machen die Astral Doors nun fast alles richtig.

 

Der alte Stil wurde weitgehend beibehalten, ein kraftvoll-energischer Mix zwischen europäischem und US-Power Metal mit einer ordentlichen Portion Achtziger-Attitüde, was vor allem an Nils Patrik Johanssons Gesang liegt, der bekanntlich dem Ronnie James Dios stark ähnelt. Zum ersten Mal schaffen es die Herrschaften mit „Requiem Of Time“, diese Stärken auf kompletter Albumlänge von immerhin knapp einer Stunde Spielzeit auszuspielen. Gut, zwei bis vier Nummern halten nicht ganz das Niveau der restlichen Stücke und wenn man noch einen Kritikpunkt auf hohem Niveau anbringen könnte, dann dass auf der Scheibe kein Song mit mehr als sechs Minuten Spielzeit vorhanden ist, denn solch lange Stücke setzen in der Regel in dem Genre das i-Tüpfelchen auf ein Album.

 

Am Anfang einer Aufzählung der Stärken von „Requiem Of Time“ muss erstmal der Sound stehen - was für ein mächtiger Klang! Die Gitarren braten fett und sauber, die Leads singen, der Bass wummert, das Schlagzeug klingt klar und dezent (aber kraftvoll) und der Gesang ist perfekt abgestimmt. Ganz großer Sport, der sich schon im furiosen Opener „Testament Of Rock“ herausbildet. Wer sich von diesem, irgendwo zwischen Edguy und Primal Fear angesiedelten Kracher nicht sofort packen lässt, der würde echte Verwunderung von mir ernten. Toller Hauptriff, erstklassiger Refrain, so muss das! Weitere Oberkracher sind das hymnische „St. Peters Cross“ , das langsam, aber kräftigt treibende „Blood River“ mit seinem wunderschönen Mittelteil, das an Accept erinnernde „Metal DJ“, der Oberhit „Fire And Flame“ mit diesem unglaublich starken Refrain und nahezu alle weiteren Song dieser Platte, denn dies war nur eine kleine Auswahl. Werte Herren von Astral Doors, vielen Dank für dieses Album. „Requiem Of Time“ ist jetzt schon eins der, sagen wir, mindestens Top 10 Alben des neuen Jahres!

 

Nils Obergöker – www.sounds2move.de / 07.01.2010