Assaulter „Salvation Like Destruction“ / VÖ 20.03.2009

 

 

Nach seinem Ausstieg bei Deströyer 666 scharte Simon Berserker anno 2004 zwei neue Mitkämpfer um sich. Das musikalische Sprengkommando gab sich den ebenso klangvollen wie programmatischen Namen Assaulter und schickte sich an, mit Old School Thrash die Massen der Genre-Liebhaber so richtig durchzupflügen.

 

Der Opener „Talon and Teeth“ haut dann auch gleich ordentlich rein. Ein so geballtes Maß an geradlinigem Thrash zwingt förmlich zum kollektiven Haareschütteln, vor seinem geistigen Auge sieht man die Massen im Moshpit rumwuseln. Dass es auch etwas langsamer geht, beweist uns das Trio aus Down Under etwa in „Between Gods and Men“, das mit rund siebeneinhalb Minuten nicht nur von der schieren Länge her epische Schlussstück. Das Lied wirkt wie ein Kriegsmarsch, was nicht zuletzt daran liegen mag, das Schlagzeuger A.C. hier vorwiegend seine Toms malträtiert. Leider wirkt gerade dieses Lied, das aufgrund seiner Länge dringend Abwechslung bräuchte, etwas unmotiviert und eintönig. Ein Spannungsbogen ist nicht wirklich vorhanden und ein packender Refrain fehlt, weshalb auch dieses etwas experimentelle Stück als misslungen bezeichnet werden muss. Bleiben wir bei der Epik: „Glory Alone“ ist da nämlich schon etwas gelungener und mit dem Opener zusammen mein Anspieltipp. Frontmann Berserker kotzt sich hier so richtig schön aus, streut ab und zu gar einen Celtic Frost-Shout ein und macht mit seinen druckvollen kehligen Screams am Mikrofon eine rundum gute Figur.

 

Leider, und damit sind wir beim allergrößten Haken an der ganzen Sache, bremst die indiskutabel grottige Produktion die durchaus vorhandenen guten Ansätze fast vollständig aus. Sicher versprüht es einen gewissen Charme, wenn man so klingt wie Sodom in ihren Anfangsjahren. Doch wenn die Produktion dabei so dermaßen unterirdisch ist, dass man etwa das Bassdrum kaum mehr aus dem Brei raushört, dann kann selbst ein Liebhaber obengenannter Band wie ich das Assaulter-LP-Debüt nur noch eingeschränkt empfehlen; Nämlich allen, die Venom und die frühen Sodom mögen und sich nicht an einer vollkommen verhauenen Produktion stören.

 

Richard Hänzi – www.sounds2move.de / 17.04.2009