Architects „The Here And Now“ / VÖ 20.01.2011

 

 

 

Nach "Nightmares", „Ruin“ und „Hollow Crown“ steuern die Jungs von Architects mit Album Nummer 4 in eine ganz andere Richtung. Was einst nur so vor technischen Feinheiten strotzte und gut funktionierender Mathcore war, ist nun gänzlich der beibehaltenen Post-Hardcore Attitüde gewichen. Gesangtechnisch ist alles beim Alten geblieben – tiefe, harte Shouts kombiniert mit wunderschön weichen Cleangesang. Letzterer ist als dominierendes Stilmittel auf „The Here And Now“ einfach nicht zu überhören („An Open Letter To Myself“, „Heartburn“).

 

Und auch die Art und Weise, wie der kleine Silberling mit dem wahnsinnig filigranen Artwork eröffnet wird, kann sich wirklich mehr als sehen lassen. Mit „Day In Day Out“ und „Learn To Live“ wurden zwei der Songs gewählt, die einzeln sowie zusammen einfach unglaublich ausdrucksstark sind. Architects scheinen verstanden zu haben, was aktuell das Erfolgskonzept ist. Viele steuern es an, aber nur bei wenigen geht die Rechnung auf. Und genau solch ein Sinnbild für diese wenigen haben die Jungs hier mit „The Here And Now“ abgeliefert.

 

Den ein oder anderen Fan aus alten Tagen wird beim Hören des Albums vielleicht ein sanftes Stirnrunzeln überkommen, weil doch das Konzept von „Hollow Crown“ einfach aufzugehen schien. Es war ja alles da und hat funktioniert, aber meiner Meinung nach kann sich die Wandlung nichtsdestotrotz echt sehen lassen. Wenn 2011 so voranschreitet, wie es Architects vormachen, sehe ich keinerlei Zweifel an einem wirklich atemberaubenden Jahr.

 

Vanessa Vogl – www.sounds2move.de