Architects „Hollow Crown“ / VÖ 20.02.2009

 

 

 

Architects ist die Metalcore Band der Stunde. In einem Genre, in dem eigentlich schon längst alles gesagt ist und ein Plagiat das nächste jagt, behaupten sich die Newcomer, die eigentlich keine sind mit hochkarätigen Releases und Live-Performances. Und auch die Presse wusste dies zu würdigen: Mit „Ruin“ bekam man beste Kritiken, galt als größter Hoffnungsträger; überschwängliche Zeilen wie „eine Blaupause für die Zukunft des Metal“ (Front Magazin, UK) fielen. Mit einem weltweiten Re-Release jener „Blaupause“ enterten sie Mitte dieses Jahres dann auch Deutschland und teilten bereits mit allerlei Größen des Genres die Bühne (jüngst auch auf der populären „Altamont Never Say Die!“-Tour). Jetzt heißt es konstant bleiben und den Erfolg halten; und während wir Deutschen noch ihr glorreiches Zweitwerk „Ruin“ feiern, steht mit „Hollow Crown“ schon der Nachfolger in den Startlöchern.

 

Architects ruhen sich nicht auf alten Taten aus, bleiben nicht stehen. Dass taten sie nie - was sich schon beim Vergleich der ersten beiden Werke oder der Split mit Dead Swans zeigt – und das tun sie auch mit „Hollow Crown“ nicht. Folglich ließen sie sich von der Energie der zuvor genannten Dead Swans anstecken, stehen anno 2009 mehr auf wilde Songstrukturen und straighte Riffs, die direkt ins Gesicht zielen. Auf der anderen Seite taucht aber auch vermehrt Klargesang auf, der gerade Songs wie „In Elegance“ ausmacht. Apropos Gesang: Sam Carter hat, ähnlich wie Kollege Oliver Sykes, enorm an seiner Stimme gearbeitet, und tendiert gleichzeitig in eine ähnliche Richtung wie jener BMTH-Frontmann. Ansonsten ist aber alles beim alten geblieben: Nach wie vor glänzen Architects durch technische Stärke, vergessen bei all der Vertracktheit jedoch nicht ihre epischen Momente, die schon den Vorgänger so ausmachten.

 

Ist „Hollow Crown“ besser als „Ruin“? Schwer zu beantworten, und aufgrund des stilistischen Werdegangs sicherlich eine Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss. Zweifellos bleibt aber, dass Architects mit diesem Album ihren Status nur weiter manifestieren können und ihnen die Entwicklung sichtlich gut getan hat. Da kann noch einiges auf uns zu kommen!

 

 

Olivier Haas – www.sounds2move.de / 10.01.2009