Aquefrigide "Un caso Isolato" -  VÖ 30.05.2005

 

 

Hinter AQUEFRIGIDE verbirgt sich ein exzentrischer Musiker aus Italien, der mit vorliegender CD eine gewagte und gewöhnungsbedürftige Industrial/Noise/Dark - Mischung zusammengebastelt hat. Der Mann präsentiert sich dem Käufer auch gleich auf dem Cover - wobei, nach eingängiger Betrachtung der Porträts auf der Bandhomepage, hier scheinbar an einem guten Tag abgelichtet. Auch wenn das schwer fällt zu glauben.

 

Der gewählte Titel "Un Caso Isolato", übersetzt soviel wie "ein isolierter Fall", bringt es eigentlich auf den Punkt: die 15 Titel sondern sich musikalisch ab von irgendwelchen Genreschubladen, so dass sich keine Zuordnung finden läßt. Das Ganze im Industrial anzusiedeln macht da noch am ehesten Sinn, wenn man zwingend eine Ausrichtung finden wollen würde. Dazu trägt der weitestgehend verzerrt und meist kreischend Vorgetragene Gesang einiges bei. Mit diesem kann man sich auch nach dem zweiten Durchlauf durchaus anfreunden und enthüllt sogar eine gewisse Qualität bei clean vorgetragenen Passagen. Jedenfalls wird bei Gesamtbetrachtung klar, dass hier ein großer Anteil an Industrial-Sounds/Komponenten eingeflossen ist -am ehesten vergleichbar mit NIN oder MM- aber die weiteren Einflüsse doch viel breiter gefächert sind, um sie nur auf diesen Bereich zu reduzieren. So wundert man sich z.B., dass man oft an NIRVANA-Songs erinnert wird. Wobei eher an die abgefahreneren Stücke aus Anfangstagen. Mal mit druckvollen verzerrten Gitarren, mal rein akustisch, sorgt das Album, neben vielen Electrosounds, für viel Abwechslung.

 

Abwechlung heißt in diesem Fall aber nicht, dass sich jeder mit "Un Caso Isolato" anfreunden kann. Die Mischung ist einfach zu abgefahren und eher etwas für hartgesottene Hörer. Wer zwischendurch mal überrascht werden möchte, ist hier ebenfalls an der richtigen Adresse. Musik aus der Konserve gibt es ja schon zu genüge.

 

Nino Liotta - www.sounds2move.de / 27.06.2006