Apoptygma Berzerk „You And Me Against The World“ – Plattenkritik / VÖ 12.09.2005

 

 

Mit der Singleauskopplung „In This Together“ ist es Apoptygma Berzerk eindrucksvoll gelungen, die Erwartungshaltung gegenüber dem neuen Album „You And Me Against The World“ von Anfang an groß zu gestalten. Aus den Elektrorockern ist ein chartsrelevanter Act geworden, der es sogar auf einen Platz 24 in die Singlecharts schafft! Und das nach 14 Schaffensjahren, in denen Apoptygma Berzerk eigentlich fortweg ein Geheimtipp waren und immerzu in eher kleinen Clubs gespielt haben. 3 Jahre nach dem letzten Longplayer veröffentlichen die Norweger nun ein Album, das wesentlich rockiger und erwachsener klingt.

 

Natürlich gehen die elektronischen Elemente nicht völlig verloren. Das zeigt nicht zuletzt der Song „You Keep Me From Breaking Apart“, der an die alten Zeiten der Norweger erinnern dürfte. Jedoch sind hier auch echte Rockelemente vertreten, was das Hören zu einer interessanten Angelegenheit macht. Das Highlight des Albums stellt für mich die mehr als gelungene Coverversion des 80er Klassikers „Cambodia“ dar, die mit Sicherheit eine perfekte 2. Single wäre. Auch hier bleiben die elektronischen Beats erhalten und vermischen sich mit den schon erwähnten rockigen Passagen. Danach soll es leider etwas abwärts gehen. Die folgenden Songs können nicht im gleichen Maße überzeugen wie die bisherigen es konnten, wirken aber trotzdem reif und abwechslungsreich.

 

Mit „You And Me Against The World“ ist Apoptygma Berzerk ein Album gelungen, das wesentlich besser in die heutige Musikwelt passt und durch die rockigen Einlagen auch mehr potenzielle Käufer anspricht. Trotzdem bleiben sich die Norweger selbst treu und vergessen nicht, aus welchem Genre sie eigentlich kommen. Am Ende seiner Experimentierfreudigkeit ist Stephan Groth jedenfalls noch lange nicht angekommen.

 

Simone Steinbüchel - www.sounds2move.de / 10.09.2005