Apoptygma Berzerk "Sonic Diary" / VÖ 01.12.2006 @ www.sounds2move.de !

Für Coverversionen hatten die Jungs von Apoptygma Berzerk schon immer eine Schwäche. Bei der Auswahl der Songs legten sich Stephan Groth & Co. dabei jedoch nie auf ein musikalisches Genre fest: Vergangenes Jahr stürmten sie mit ihrer Interpretation von "Shine On" (im Original von The House Of Love) die Charts, nun ist es Kim Wilde Klassikers "Cambodia", das seine Clubtauglichkeit hinreichend bewiesen hat. Es ist also in zweierlei Hinsicht kein Wunder, dass Apoptygma Berzerk nach mehreren Coversingles nun ein reines Coveralbum veröffentlichen, noch dass es sich dabei vorwiegend um Songs unterschiedlicher Stilrichtungen handelt, zu denen die "Apoper" eine emotionale Bindung haben.

Neben den bereits oben erwähnten Songs legten Stephan Groth & Co. für "Sonic Diary" so Songs von u.a. Metallica ("Fade To Black"), New Order ("Bizarre Love Triangle"), U2 ("Who's Gonna Ride You Wild Horses") oder Velvet Underground & Nico ("All Tomorrow's Parties") neu auf. Letzteren übrigens auch in der Version "Nico vs. Apoptygma Berzerk" mit der Originalstimme der unvergessenen Nico. Neben "All Tomorrow's Parties" sind es vor allem "A Strange Day" (The Cure) und "Bizarre Love Triangle" (New Order), die zu den unbestrittenen Highlights des Albums zählen. Die dunkle Stimmung der Songs wurde hier gekonnt eingefangen und mit einer persönlichen, eigenständigen Note neu heraufbeschworen. Zu elektronisch und wenig originell erscheint dagegen "Coma White" von Marilyn Manson, das in seiner "runderneuerten" Version deutlich an Kraft und Ausdrucksstärke verloren hat.

Handwerklich ist an den 13 Apoptygma'schen Versionen nichts auszusetzen, ihr goldenes Händchen für Coverversionen haben Apoptygma Berzerk ohnehin bereits hinlänglich bewiesen. Dass "Sonic Diary" bei mir trotz alledem nicht wirklich zündet, mag einzig dem Umstand "Coverversion" an sich geschuldet sein. Freunde der nordischen Elektro-Musiker dagegen werden an "Sonic Diary" ihre wahre Freude haben.