Apocalyptica „Worlds Collide“ / VÖ 14.09.2007

 

 

„Apocalyptica“ war so eine Sache. Keine Frage, das Album hatte einige bärenstarke Songs zu bieten und war darüber hinaus auch in Sachen Atmosphäre sehr gelungen. Zudem war der „Reflections“-Nachfolger überraschend düster und kantig geraten. Etwas zu kantig, wenn es nach einigen Fans und Kritikern ging. Diese hatten nämlich aufgrund mangelnder Motivation schnell die Lust an „Apocalpytica“ verloren.

 

Nach ihrem selbstbetitelten und selbst produzierten Album sind die Finnen jetzt mit „Worlds Collide“ zurück und haben hörbar aus den Fehlern bzw. überspitzten Bemühungen der Vergangenheit gelernt. Heraus gekommen ist dabei ein überaus homogener Mix aus „Cult“, „Reflections“ und „Apocalyptica“, der auch wieder mit einem deutlich leicht bekömmlicheren Aroma angereichert ist. Was nicht heißen soll, dass Apocalyptica ein Auf-Nummer-Sicher Album abgeliefert haben. Man hat bei aller Intention zur dichten Atmosphäre („Helden“, ft. Till Lindemann“), oft gegenwärtigen Düsternis, Melancholie („S.O.S. (Anything but Love)“) und mitunter deftigen Härte („Last Hope“, ft. Dave Lombardo) vielmehr darauf geachtet den Zuhörer nicht mit überflüssigen Details zu erschlagen. Das steht „Worlds Collide“ prächtig und macht das Album damit nicht nur auf Anhieb schmackhaft, sondern schließt auch einen angenehmen Langzeiteffekt nicht aus. Und hier liegt sogleich auch die Stärke des neuen Apocalyptica Longplayers, denn selbiger hat zwar auch einen Haufen Hits zu bieten, lässt dabei aber nicht die Tiefgründigkeit außer acht. Kurz gesagt: „Worlds Collide“ bietet alles, was Apocalyptica bisher ausgemacht hat – nur konsequenter.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 10.09.2007