Apocalyptica
„Bittersweet“ – Plattenkritik / VÖ 29.11.2004
Nach
ihrem 2003er Release „Reflections“ und dem Coversong „Seemann“
(Rammstein), für den die Jungs um Eicca Toppinen von Punk-Queen Nina Hagen
als Gastmusiker ausgewählt wurden steht nun mit „Bittersweet“ eine
neue Single in den Läden, auf der nach alter Gewohnheit wieder namhafte Gäste
ihre Stimme verewigen.
Diesmal
fiel die Wahl auf 2 gute Freunde der Band. Der eine ist Ville Vallo (Him)
und der andere ist Teenieschwarm Lauri (The Rasmus). Beide singen diesen
finnischen All-Star-Song im Duett, wobei sich die Gesangspassagen abwechselnd
ein Stelldichein geben. Die rauchige, tiefe Stimme von Ville Vallo passt perfekt
zum Klang von Apocalyptica und so reiht Ville Vallo sich gekonnt ein in die
Reihe seiner namhaften Vorgänger – Mathias Sayer (Farmer Boys), Sandra
Nasic (Guano Apes) und Linda Sundblad (Lambretta). Womit wir
allerdings das geknarze von Bravo-Bad-Boy Lauri verdient haben, weiß wohl
keiner so genau. Mag sein dass er ein toller Kerl und guter Freund der Band ist,
aber sein quiekige Organ vermag doch kräftig am düsteren, tiefgründigen
musikalischen Fundament seiner Landsleute zu kratzen.
Doch
das anfängliche Streuben gegen diesen Klang verläuft sich im Laufe des Titels
langsam im Sand, da dieser Song alles bietet, was Apocalyptica ausmacht – und
das ist die Begabung begnadetet Instrumentalisierungen zu schaffen. Wollen wir
nur hoffen, dass die Jungs keinen Schaden davon getragen haben als sie kopfüber
(kein Trick! 100% echt!) ihre
Szenen für den Videoclip zur Single aufgezeichnet haben. Aber wenn das neue
Album das hält was die Instrumentalversion von „Bittersweet“ und der
ebenfalls gesangslose Track „Misconstruction“ zu versprechen vermögen,
dann stehen die Zeichen gut für Kompositionen erster Güte.
Markus
Rutten – www.sounds2move.de /
02.12.2004