Aperion „Act of Hybris“ / VÖ 25.02.2011

 

 

Es ist reine Spekulation meinerseits, aber ein wenig Joga könnte Aperion unter Umständen gut tun. Vielleicht würden sie auf diesem Weg zu sich selbst finden und in Erfahrung bringen, was sie wirklich wollen. Das neue Album „Act of Hybris“ beantwortet diese Frage nämlich nur unzureichend.

 

Die Ambitionen, mit denen die Slowenen ausgestattet sind, darf man grundsätzlich positiv erwähnen. Querflöte, Cello, Violine und sogar Didgeridoo werden nicht jeden Tag mit symphonischem Metal kombiniert. Leider wird schnell deutlich warum kaum jemand bereit ist, dieses Wagnis einzugehen. All diese Facetten zwischen Bombast, Folk, Klassik, Mittelalter und – natürlich – harten Riffs bekommt man fürwahr nur schwerlich unter einen Hut. So haben auch Aperion ihren Laden nicht vollends im Griff und man weiß nie so recht, woran man ist. Die einzelnen Elemente für sich mögen nicht schlecht sein, es ist die Kombination aus allem, die man so schwer packen kann. Im einen Moment orientiert sich Sängerin Zala Hodnik unüberhörbar an Tarja Turunen zu Zeiten von „Wishmaster“ und „Oceanborn“, während ihre Hintermannschaft sich fast schon der Kammermusik zuwendet. „Dajte“ wäre auf einem rein folkloristischen Album oder bei einer schmissigen Sommersause im Zigeunercamp unbestritten ein Garant für volle Tanzflächen. Aber will man verspielte Schunkelklänge auf einem Metalalbum hören? Wobei: Ob „Act of Hybris“ tatsächlich eines sein soll, sei dahingestellt. Inhaltlich geht es um den uralten Kampf zwischen Gut und Böse und man möchte Aperion zurufen, erst einmal dem eigenen Dämon gegenüber zu treten und ein für alle mal zu klären was genau man denn nun vor hat und wohin die Reise gehen soll. So weckt man zwar erst einmal Interesse, welches sich aufgrund der Nicht-Nachvollziehbarkeit aber schnell in Ratlosigkeit verwandelt. Was will uns der Künstler also mit diesem Werk sagen? Ich habe keinen blassen Schimmer.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 02.03.2011