AntiStasis "Achtung Aetzend" - Plattenkritik

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Vorab: das ist nichts für empfindliche Ohren. "AntiStasis", so der Warnhinweis auf der Presseinformation, "ist ein experimenteller KlangerzeugungsReaktor, der auf ungewöhnliche Art Eindrücke hinterlässt." Wie wahr, wie wahr. Und Eindrücke sind ja bekanntlich subjektiv. AntiStasis (griechisches Wort für WiderStand) liefern mit ihrer Debut-Album "AchtungAetzend" einen musikalischen Brachial-Angriff auf Gehör und Lautsprecheranlage, der seinesgleichen sucht. Da knarzt und quietscht es, da poltert und rummst es und alles irgendwie zur selben Zeit und irgendwie unkontrolliert, dissonant. Und immer wieder, Samples und Voice-Samples wie von Dark Star, Bladerunner oder The Abyss. Die Tracks, in erster Linie Referenzen an Kinofilme und Idee, wirken dadurch absolut roh und experimentell. Alles andere, nur eben nicht eingängig. Der Beipackzettel hierzu: "Die Texturen der Tracks erinnern oft an defekte Elektronik, die man irgendwie synchronisiert hat und lassen jeglichen Anklang an das "Schöne" und Gute" vermissen." Auch hier gilt: wie wahr. Allerdings: Weniger Verzerrungen, die einen immer wieder aufschrecken lassen, weniger Samples hätten dem Album sicherlich gut getan. So aber ist AntiStasis‘ eigenwilliger Mix aus Industrial und EBM definitiv harter Stoff für das Gehör, den wohl nur für eingefleischte Fans schmerzfrei überstehen. Für alle anderen gilt: "Seid gewarnt, bevor Ihr den Tonträger Eurer heimischen Stereoanlage anvertraut! AntiStasis garantiert nicht für Schäden, die durch die Perzeption seiner Kreationen entstehen."

Christine Schams - www.sounds2move.de /