ANGRA "Temple of shadows" - Plattenkritik / VÖ: 15.11.2004

Nach fast einem Jahr Songwriting und Produktion ist nun endlich ANGRAs fünftes Album "Temple of shadows" fertig. Die harte Arbeit hat sich gelohnt und ist wohl eine der anspruchvollsten Veröffentlichungen des Jahres...

Im Zusammenhang mit Brasilien und Metal fällt einem spontan als erstes SEPULTURA ein. Aber mit diesen haben ANGRA wirklich gar nichts zu tun. Im Gegensatz zu ihren Landsmännern bieten ANGRA Musik auf allerhöchstem Niveau. Die Band bedient sich dabei unterschiedlicher Heavy Metal- Stilmittel, ohne sich zu sehr vom Melodic Metal zu entfernen, der ihr Markenzeichen ist. Orchestralische Einlagen und selbst brasilianische Einflüsse haben ihren Weg auf die CD gefunden. Bei der Gitarrenarbeit wird sich sicherlich der ein oder andere Gitarrist fragen, wie normale Menschen so etwas zustande bringen können. Es sind Arrangements zu hören, die wirklich ihresgleichen suchen. Sänger Edu Falaschi, holt dabei in jeder Tonlage alles aus seiner Stimme heraus. Meisterhaft von den Musikern vorgetragen, kommen die zwölf Stücke ziemlich bombastisch rüber. Bei "Temple of shadows" handelt es sich um ein Konzeptalbum, welches sich textlich um den so genannten "The shadow hunter", einem Kreuzritter im 11. Jahrhundert, dreht. Das rundet die Sache schlußendlich perfekt ab und hinterläßt ein kreatives und gelungenes Werk.

Anhänger dieser Musikrichtung werden wahre Freude an diesem Album haben. "Temple of shadows", übrigens mit Gastmusikern von Blind Guardian, Edenbridge und Gamma Ray, wird zusätzlich in einer hochwertigen Limited Edition inklusiv Bonus DVD erscheinen.

Nino Liotta - www.sounds2move.de / 08.11.2004