Angelcorpse „Of Lucifer And Lightning“ / VÖ 30.04.2007

Huch, der Kommandant der Hölle frisst unseren Jesus. Und dann auch noch umgedreht. Zumindest wenn man dem zweifellos etwas blasphemischem Artwork der satanischen Todesmetzelbande Angelcorpse Glauben schenken darf. Musikalisch bieten uns die Engelleichen Death Metal mit hohem Satansfaktor. Wer jetzt an Deicide denkt, liegt aber total daneben.

Zunächst fällt auf: Die Produktion ertönt etwas zu dumpf, der Schreihals wurde insgesamt zu leise in den Hintergrund gedrängt. Technisch halten sich Angelcorpse in annehmbaren Rahmen, die Songs klingen nachvollziehbar aufgebaut und sind dabei auch nicht zu simpel strukturiert. Angelcorpse bieten zu keiner Zeit irgendetwas Neues oder gar Innovatives. Die Jungens setzen auf Altbewährtes, dies dann aber auch in den meisten Fällen gelungen. „Hexenhammer“ ist ein Death-Metaller Hammer vorm Herrn. Tempomäßig ist alles von gemäßigteren Passagen bis hin zu Blastorgien vorhanden, obligatorische Solos dürfen nicht fehlen, sind aber clever ins Gemetzel integriert worden. Schreihals Pete Helmkamp kreischt dazu düstere Lyrik.  „Shining One“ bedient sich ähnlicherer Stilistiken, ist dabei ähnlich gelungen. Aber: Ich vermisse den Killersong, das geniale Riffing oder einfach nur eine wirklich herausragende Melodie. Angelcorpse riffen sich durchaus solide durch jeden Song, aber leider plätschert das Album mit zunehmender Spielzeit immer mehr vor sich hin. Dazu gesellt sich eine gewisse Gleichförmigkeit der Songs. Angelcorpse scheinen ihr Songkorsett kreiert zu haben und in dieses Korsett pressen sie jeden Song rein. „Of Lucifer And Lightning“ ist in Ordnung. Death Metaller könnten Gefallen daran finden. Mir ist das Ganze letztlich zu sehr Durchschnitt, als das ich dem Album auf Dauer etwas abgewinnen könnte. Solide Arbeit.

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 28.04.2007