...And You Will Know Us By The Trail Of Dead - "The Century Of Self" / VÖ 20.02.2009
Nach der Einstimmung in Form der EP "Festival Thyme" schließen ....And You Will
Know Us By The Trail Of Dead nun mit "The Century Of Self" endlich die Lücke
zwischen den beiden Klassikern "Source Tags & Codes" und "Worlds Apart". Vorbei
sind die glatten Ausflügen in gekünstelt-pompösen Pop zu "So Divided"-Zeiten.
Trail Of Dead wollen zurück zu ihren Wurzlen und machen dabei einiges falsch.
Aber auch vieles richtig. "The Century Of Self" ist vielleicht kein episches
Meisterwerk geworden, wird aber doch eindrucksvoll dem hohen Anspruch der Band
selbst gerecht.
Mit dem erhabenen Instrumental-Opener "Giants Causeway" wählen die Texaner so in
gewohnter Manier wieder den dramatischen Einstieg. Nach zweieinhalb Minuten hat
das Album unsere volle Aufmerksamkeit. Eine weitläufie Kurskorrektur wurde
jedoch nicht unternommen. Trail Of Dead hantieren hier immernoch mit den Zutaten
ihrer großen Werke: Anschmiegsame Melodien schaukeln sich zu bombastischen
Kracheskapaden auf, monotone Rhythmen gehen in proggigem Gitarrengewitter auf.
Und spätestens beim größten Song des Album, "Isis Unveiled", sind sie wieder da:
Der mehrstimmige Gesang, Wahnsinnsrefrains und die lauten Gesten, für die Trail
Of Dead einst in den Himmel gelobt wurde. Endlich werden wieder exzessiv
Pianoparts und hysterisch-vielstimmige Vocals zelebriert, die durch Mark und
Bein gehen.
Und doch ist ein fader Beigeschmack nicht abzuschütteln. So sehr "The Century Of
Self" ausufert, sich verliert und immer wieder den Weg zurück in große, epische
Soundlandschaften findet, so konstruiert und abgeklärt klingen Trail Of Dead
2009 auch. Zwischen Aufgebehren und Spannung bleibt kaum Platz für die wahrlich
großen Momente. Die fesselnde Essenz ihr Eskapaden scheint bei der Rückbesinnung
auf alte Werte im Dickicht aus all dem Pomp und Gitarrengewichse verloren
gegangen.
Katrin Reichwein - www.sounds2move.de /
21.02.2009