Amoral „Show your Colors“ / VÖ 22.05.2009

 

 

Mit dem Ausstieg von Sänger Matti Pitkänen veränderte sich nicht nur das Gesicht der Finnen Amoral deutlich, sondern auch musikalisch sattelte man um. Hatte man sich zuvor noch dem technisch angehauchten (Melodic) Death Metal verschrieben, hat man es in Form von „Show your Colors“ mit einem recht eingängigen Crossover aus Heavy- und Power Metal zu tun.

 

Das wird den Fans der „alten Amoral“ natürlich wenig schmecken (wenngleich zum Auftakt von „A Shade of Grey“ noch einmal ordentlich getrümmert wird), macht andererseits aber die Bahn für neue Fans frei. Qualitative Einbuße muss man hinter dem Mikrofon als Alt- oder Neufan nicht befürchten, haben Amoral sich doch Ari Koivunen geangelt, einen 24-jährigen, der vor zwei Jahren schnurstracks durch die finnische Variante der „Idols“ Castingshow marschiert ist und dabei völlig Showkonzept-untypisch mit Interpretationen von Bands wie Sonata Arctica, Scorpions, Soundgarden oder Whitesnake die Zuschauer von sich überzeugen konnte. Nicht zuletzt aufgrund dieses Bonus werden es Amoral auf Rang 19 der nationalen Albumcharts geschafft haben. Im Gegensatz zu vielen Kunstprodukten haben die fünf Protagonisten aber auch noch den Talent-Joker im Ärmel, denn das handwerkliche Können der Burschen steht außer Frage, was Songs wie der eingängige „Song for the Stubborn“ klar machen. Verglichen mit den Landsleuten Sturm und Drang, die noch einmal ein paar Jährchen jünger sind, punkten unsere fünf Freunde außerdem mit einer angenehmen Heavyness und weitaus weniger cheesigen Texten. Doch, doch... da haben wir schon weitaus Schlechteres gehört. Bleibt abzuwarten wie das Publikum auf den neuen Sound reagiert.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 14.06.2009