Amanda Palmer "Who Killed Amanda Palmer?" / VÖ 26.09.2008

 

 

2008 verspricht keine Verschnaufpause für das Team Dresden Dolls. Erst vor kurzem erschien mit „No, Virginia“ ein neues Album der Püppchen als Duo. Während Brian Viglione nun fleißig mit The World/Inferno Friendship Society durch Europa und die USA tourt, nutzt Amanda Palmer die Zeit um auch solo aktiv zu werden. Zur Hilfe geholt hat sie sich niemand geringeren als Singer/Songwriter Ben Folds, der auf Palmers Debüt nicht nur als Produzent in Erscheinung tritt, sondern auch an Drums, Percussion und Synthesizer zu hören ist.

 

„Who Killed Amanda Palmer?“, dessen Titel eine Reminiszenz an die Serie „Twin Peaks“ darstellt (wer erinnert sich nicht an die mysteriöse Laura Palmer?), hätte wohl auch als Dresden Dolls Platte erscheinen können. Wüsste man nicht, dass ihr Bandpartner Viglione durch Abwesenheit glänzt, man würde es nicht bemerken. Die zwölf Tracks des Albums sind im altbekannten Avantgarde-Pop-Stil gehalten. Unverkennbar Dresden Dolls, die eben gerade durch die weiblichen Vocals ihre Einmaligkeit erhalten haben. Es ist wohl wahr, dass in Palmers Solowerk weniger Cabaret-Elemente zu finden sind. Insgesamt besticht „Who Killed Amanda Palmer?“ einfach weniger durch Pomp und Schi Schi als durch pure Schönheit. Amanda solo ist die Dresden Dolls reduziert auf den Kern. Sie glänzt durch gefühlvolle Piano-Balladen. Introvertiert und zerbrechlich, das sind die Worte, die genutzt werden wollen, wenn Songs wie „Ampersand“, „Have To Drive“ oder das zum Weinen schöne „Blake Says“ beschrieben werden sollen.

 

Katrin Reichwein - www.sounds2move.de