All That Remains „The Order of Things“ / VÖ 28.02.2015

 

 

All That Remains sind zurück – yeeeeaaahaaaaw! Voller Vorfreude geht es direkt vor den Player,  Play-Taste drücken und ab geht’s. Vorweg: Das Ding fetzt aber sowas von! Die Truppe rund um Phil Labonte hat die Hausaufgaben mit Stempel, Smilie, Bienchen, Sternchen und Vermerk ins Hausaufgabenheft gemacht. Nachdem man mit dem Vorgängerscheibchen “A War you cannot win” für eine regelrechte Massenspaltung in der Fanbase gesorgt hat, gilt es nun mit dem nächsten Silberling die stilbedingten Verluste wett zu machen und an neue (evtl. auch alte?) Erfolge anzuknüpfen.

 

Härtetechnisch hat man sich die Kritik sehr zu Herzen genommen und richtet sich 2015 wieder in Richtung „For we are many“ aus. Was die „soften“ Parts betrifft, setzt man weiterhin auf die harmonierende Mischung aus poppigem Mitsing-Charakter und den harten, aber sitzenden Shouts. „Waaaas? Schon wieder so ein Weichspüler-Album? Ist das deren Ernst?“ – ich höre es schon wieder in meinen Ohren klingeln. „The Order of Things“ wird genauso für Furore sorgen wie die Vorgängerplatte, so viel steht fest. Das weiß auch die Band. Nur diesmal wurde scheinbar vorgesorgt – das Stichwort lautet „Tru Kvlt Metal“. All That Remains liefern mit diesem Song quasi das Statement für diejenigen, die sich ein niemals endendes Weitergeplänkel im alten Stil wünschen und sich gegen jegliche Art von Neuauflage oder Neuorientierung sträuben. Es steht fest, gerade was besagten Song betrifft: Der eine wird es mögen, der andere wird gleich die „Fans sind denen doch scheiß egal“-Keule auspacken. Ganz ehrlich? Wenn jemals ein parodistisches Statement von Nöten war, dann jetzt! Und warum nicht gleich den Wind aus den Segeln nehmen? Die Milchmädchenrechnung, die All That Remains vor ein paar Jahren angefangen haben zu machen, scheint doch aufzugehen. Und sind wir mal ehrlich, wie oft hat man sich das Maul über Metallica‘s „The Day that never comes“ zerrissen und hat dann trotzdem die fast 100 Kröten Ticketpreis für die „Death Magnetic“-Tour auf den Tisch gelegt?

 

Alles in allem bleibt festzuhalten, dass All That Remains ihr Steckenpferd in dem Mix aus harten Stakkato-Gitarren-Riffs, den Growls von Labonte und den melodischen Parts gefunden zu haben scheinen. All That Remains haben ihren Härtegrad gefunden – jetzt bloß keine Entkalkertabletten schlucken und schön weiter machen – dann schafft das Pferdchen auch die nächsten fünf Runden. Ja, die Platte wird auch wieder nicht jedem gefallen. Ja, ich befinde sie für tauglich. Und nein – wir gehen an dieser Stelle nicht noch einmal auf die Statements von Phil bei diversen Interviews ein – das haben die Damen und Herren Kollegen schon zur Genüge getan.

 

Vanessa Vogl – www.sounds2move.de