All That Remains „For We Are Many“ / VÖ. 22.10.2010

 

 

Springfield rocks – eine Neue von All That Remains also. Na dann wollen wir doch mal sehen. Huch? Die Jungs klingen ja plötzlich so gar nicht mehr nach den All That Remains, die man kennt. Was ist denn da los?! Besetzungswechsel? Krisen innerhalb der Band? Revolution? Nein, nichts dergleichen. Was auf dem vor 2 Jahren erschienen Vorgängeralbum „Overcome“ noch als lieb umschriebene Experimentierphase vorzufinden war, ist jetzt eine klare Ansage geworden. Mit dem bereits 5. Studioalbum präsentiert sich das Quintett in einem ganz anderen Licht. Wer sich also einen Nachfolger für den Bandklassiker „The Fall Ideals“ erhofft hat, der wird bitter enttäuscht sein, denn genau dieser Wunsch bleibt verwährt.

 

Dass Gitarrenclown Adam Dutkiewicz weiß, dass er so einiges als Produzent drauf hat, das ist nichts neues. Er hat, wie bereits auf oben genanntem Klassiker, erneut für die Band die Fingerchen an die Regler gelegt und – was soll ich sagen – für mich eines der besten Alben 2010 zusammengeschustert. In altbewährter Manier wird, wie man es von einer guten Metalcore-Platte gewohnt ist, schon beim Opener erst einmal ordentlich ein Rundumschlag verteilt. Mit „The Last Time“ ist meiner Meinung nach einer der bislang besten Songs von All That Remains überhaupt auf dem Album gelandet. Was früher noch unbedingt brutaler, bedingungsloser Metalcore sein musste, ist heute in Richtung Melodic Death Metal abgedriftet.

 

All That Remains – eine Band, die definitiv behaupten kann das Konzept aus exzellenter Gitarrenarbeit, einem faszinierend genialen Sänger und perfekten, detailverliebten Songs zu beherrschen. Auf „For We Are Many“ warten Songs, die so abwechslungsreich wie nie und damit das krasse Gegenteil von Lückenfüllern sind. Das musikalische Können der Band einmal beiseite gelassen, denn das muss nicht mehr bewiesen werden. Klar, die Jungs haben sich verändert, aber nicht jede Veränderung muss unbedingt schlecht sein.

 

Vanessa Vogl – www.sounds2move.de