A Life [Divided] „The Great Escape“ / VÖ 18.01.2013

  

Nachdem vor zwei Jahren mit der Veröffentlichung von „Passenger“ so ziemlich alle Rechnungen aufgegangen sind, alle Befürchtungen beiseite gelegt werden konnten und der große Sprung nach oben geglückt ist, liefern die Bad Tölzer A Life [Divided] nun mit „The Great Escape“ den passenden Nachfolger. Bestückt mit 13 bzw. 14 Songs, die nur so vor Spielfreude und Eingängigkeit („The Last Dance“) strotzen. Wieder stellen Fronter JP und seine Bandkollegen unter Beweis, welch gutes Händchen sie bei der Auswahl treibender Rhythmen und dem nötigen, verzierenden Dekorieren mit Gitarrensoli und/oder schönen Sample-Einlagen sowie satten Hooks haben. Hier und da noch etwas vom derzeit angesagten Elektro-Klimbims („Cloud of Glass“), und schon nistet sich die Langrille im Gehörgang ein.

Und doch ist das alles nichts wirklich Neues. A Life [Divided] können bereits eine zehnjährige Banderfahrung vorweisen – erstaunlich, dass sie in 2011 im Radio als die „Newcomer des Jahres“ gefeiert wurden. Ein besonderes Schmankerl für alle Lord Of The Lost-Fans lässt sich auch noch finden. Nein, keine Coverversion, ein Gastspiel des sympathischen Fronters Chris Harms zu „Perfect Day“. Kommt auf jeden Fall ziemlich genial auf der Platte rüber und sorgt für eine angenehme, sehr willkommene Abwechslung. Die ist aber ohnehin schon im Übermaß vorhanden – sei es nun durch verschiedene Tempi („Goodbye“, „It ain't good“) oder Stimmlagen („On the Edge“). Ich finde es persönlich gut, dass jeder Song für sich gestaltet und verziert wurde und eben nicht alles nach Schema F produziert und eingespielt ist.

Ab und an erwischt man sich dabei, dass man der festen Überzeugung ist, dass die Platte aus Finnland oder Schweden kommen muss. Stimmlich könnte man den Vergleich zu The Rasmus wagen („Foreign Rain“) und wünscht sich, das letzte Album besagter Parallele hätte sich auch nur ein klein wenig wie „The Great Escape“ angehört, um nicht ganz so enttäuschend zu sein, aber nichtsdestotrotz: Kernig, knackig, ehrlich und unglaublich authentisch. Mir gfoit's.

 

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de