Alestorm "Captain Morgan`s Revenge" / VÖ 25.01.2008
In einer Zeit in der die "Pirates of the Caribbean" Trilogie kräftig die Kinokassen klingeln lässt, in der es fast schon zum
Allgemeinwissen gehört, dass man den Namen Jack Sparrow kennt, versteht es sich fast von selbst, dass auch die Musikindustrie
es mit Piraten zu tun bekommt. Und ich meine damit nun nicht jene Piraten die irgendwelche Musik illegal ins Netz stellen, sondern
wirkliche Piraten wie z.B. Alestorm, die sich anschicken mit ihrem "Scottisch Pirate Metal" die Gehörgänge des geneigten Hörers
zu entern.
Wie kann wohl die Musik einer Band klingen, die laut eigener Definition als "Scottisch Pirate Metal"
umschrieben wird? Die Antwort kann in diesem Fall nur wie folgt lauten: Als ob man einer Horde Grog-trunkener Piraten ein Mikrofon
unters ungewaschene Maul halten würde, um sie daraufhin aus Seemannsgarn gesponnene Songs intonieren zu lassen. Als Resultat
kommt dabei ein Album wie "Captain Morgan`s Revenge" heraus, das zwar in keiner Weise eine anspruchsvolle Tiefe besitzt, aber nichtsdestotrotz ordentlich
Spaß bereitet. In der Machart weckt die zu hörende Songkost dabei Erinnerungen an so manche Pagan-Metal Band, da auch bei
Alestorm beschwingte und feuchtfröhliche Melodien Hand in Hand mit mitsingkompatiblen Strophen gehen.
Mit dem feinen Unterschied,
dass halt nicht Odin und Konsorten sondern die Freibeuter des Meeres im Mittelpunkt des Interesses stehen. Dem bekennenden Genre-Fan
wird dies aber einerlei sein, denn ob nun Wikinger oder Piraten: Im Endeffekt zählt doch nur der Schunkel- und Partyfaktor, der so
nebenbei erwähnt bei "Captain Morgan`s Revenge" mehr als nur gegeben ist. Da mag man es auch verzeihen, dass Alestorm
zum Schluss hin ihr Kanonenpulver ein wenig verschossen zu haben scheinen, da größere "Aha"-Momente ausbleiben
und man sich bei den
ersten paar Songs noch ein wenig besser unterhalten fühlte.
Kein Meisterwerk, aber auch kein Album das man Kielholen könnte
- das ist "Captain Morgan`s Revenge".
Ich für meinen Teil fühlte mich durchaus solide unterhalten, wobei sich die Songs vor allem in zweierlei Situationen besonders
gut bewährt haben. Zum ersten als lockere Hintergrundbeschallung während der Erledigung des Alltagskrams
(ihr wisst schon...
Schätze vergraben, Jungfrauen schänden, was Piraten nun mal so tun) und zweitens für die nächtlichen und feuchtspaßigen Partys mit
befreundeten Piratenkollegen, die allesamt zum lautstarken Mitsingen anstimmen. Piratenherz, was willst du mehr?
Nando
Rohner – www.sounds2move.de /
15.01.2008