Ajattara „Kalmanto“ / VÖ 23.09.2007

Juhu, Ajattara sind wieder da – eine Art Ausnahmeerscheinung im Düsterbereich. Zwar arbeiten die Finnen um Ex-Amorphis Sänger Pasi Koskinen schon mit schwarzmetallischen Elementen, aber dieser fiese Groove, diese rockende Komponente verpasst Ajattaras Musik eine interessante Schlagseite. Die Art des Düsterrock baut sich vor dem Hörer langsam zu einer Riesenmonsterwelle auf, bevor jener Hörer dann einfach überrannt wird.

Der Opener „Ilkitie“ glänzt dabei bereits mit jenen erwähnten Elementen – jedoch arbeiten Ajattara zusätzlich mit industrial-artigen Keyboardelementen. Somit klingt der Opener schön schaurig und düster. Metallische Härte taucht hierbei weniger auf, Ajattara rocken sich lieber finster durchs finnische Dickicht. Die Zutaten der anderen Lieder unterscheiden sich von einigen wenigen Passagen abgesehen nicht großartig von denen des Opener. Genau hier entsteht auch ein Problem: Ich kann nicht verleugnen, dass das Album recht gleichförmig aufgebaut ist. Dies trifft auch auf die Songstrukturen an sich zu, eine gewisse Gleichförmigkeit bzw. Neigung zu einem Standardaufbau ist nicht zu überhören. Wer sich aber an solchen Dingen nicht stört, kann sich auch an monströsen Dampfwalzendoublebasspassagen wie in „Madot“ erfreuen oder sich von den gelungenen cleanen Vocals in „... Puotan“ mitreißen lassen.

Dennoch: Wegen der bereits erwähnten Gleichförmigkeit finde ich es gut, dass das Album nach gut 37 Minuten endet. Eine längere Spielzeit hätte diesem Werk nicht gut getan, ein Spannungsabfall wäre die Folge gewesen. Somit hat das neue Ajattara Album „Kalmanto“ zwar die ein oder andere Schwäche, eignet sich aber dennoch gut zum nebenbei hören oder einfach nur für die schnelle Dunkel Rock Dampfwalze zwischendurch.

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / VÖ 23.09.2007