Agathodaimon „Phoenix“ / VÖ 20.03.2009

 

 

Lange herrschte nichts als Stille bei den Mainzern Jungs von Agathodaimon. Geplagt von einem chronisch instabilen Line Up hat es ca. 5 Jahre gedauert, bis die Meute endlich wieder ein neues Agaothodaimon Album in ihren Händen halten darf. Nach dem 4. und stilbrechenden Album „Serpent´s Embrace“ war ich gespannt, was die Band auf die Beine stellen würde.

 

„Serpent´s Embrace“ halte ich teilweise für einen Ausfall, erschien mir doch so manche Entwicklung Richtung melodischem Death Metal und die zeitgleiche Abkehr von melodischen schwarzen Strukturen künstlich und gezwungen. Die generelle Stilöffnung der ohnehin recht offenen Agathodaimon hält auch mit dem neuen Album „Phoenix“ weiter an. Ohne Zweifel gelingt dies auf dem neuen Album deutlich besser als auf „Serpent´s Embrace“. So ist der Opener „Heliopolis“ in seiner Struktur recht modern und groovig ausgelegt, kann mich aber nicht über die ganze Länge überzeugen. Moderne Synthesizer Effekte unterstützen diesen Song recht effektiv, aber ich vermisse nennenswerte Überraschungen. In „Devil´s Deal“ gibt’s im Refrain neben Gekreische auch cleane Vocals zu hören. Die Spannungsbögen funktionieren hier recht gut. Die abgehackte Gitarrenarbeit bleibt mir positiv im Ohr hängen. „Time Is The Fire“ weckt meiner Meinung nach Erinnerungen an vergangene und selige „Chapter III“  Zeiten. „Among The Vultures“ frisst sich mit einem furchtbar bösen und mächtigen Refrain in die Ohren des Hörers. Hier wird der neuere Stil der neuen Agathodaimon perfekt zelebriert. Ein Hauch von Erhabenheit begleitet das Gekeife, während diese von mächtigen Doublebass Einsätzen getragen werden.

 

Auch wenn ich nicht verhehlen kann, dass mir der alte, schwarzmetallischere Stil von Agathodaimon deutlich mehr zusagt, so ist das neue Album doch im Großen und Ganzen wirklich gelungen. Wer extremen Metal mit angereicherten modernen Strukturen mag, sollte hier ruhigen Gewissens reinhören.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 09.04.2009